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Ein lehrreicher Tag für Dormagener Rettungskräfte

21.10.2020 / 15:19 Uhr — Presseinfo Stadt / duz

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Foto: Stadt Dormagen Notfallsanitäter begeben sich bei jeder ihrer Einsatzfahrten in Gefahr - vor allem, wenn auch noch der Untergrund regennass ist
Notfallsanitäter begeben sich bei jeder ihrer Einsatzfahrten in Gefahr - vor allem, wenn auch noch der Untergrund regennass ist Von links: Achim Mittnacht (Leiter des Rettungsdienstes), Jörg Ricke (Serviceberater Nutzfahrzeuge Kniest), Stephan Schwind (Ausbildungsleiter des Dormagener Rettungsdienstes) und Jens Schweikart (Leiter Verkauf Kniest)
Von links: Achim Mittnacht (Leiter des Rettungsdienstes), Jörg Ricke (Serviceberater Nutzfahrzeuge Kniest), Stephan Schwind (Ausbildungsleiter des Dormagener Rettungsdienstes) und Jens Schweikart (Leiter Verkauf Kniest)
Mit Vollgas rast der Wagen über die Fahrbahn. Die Straße ist vom gerade gefallenen Regen noch sehr nass. Der Fahrer bremst stark, das Auto droht auszubrechen. Doch Stephan Schwind gelingt es, den Wagen wieder unter Kontrolle zu bringen. Schwind und elf seiner Kollegen sind Notfallsanitäter und -assistenten von der Feuerwache in Dormagen. Sie absolvierten ein Fahrsicherheitstraining auf dem ADAC-Übungsplatz in Grevenbroich.

Jeweils zwei Rettungskräfte fahren in einem der fünf Kleinbusse der Feuerwehr sowie zwei Teams in baugleichen SUVs wie die Dormagener Notarzteinsatzfahrzeuge. Diese wurden vom Autohaus Kniest in Dormagen für den Trainingstag kostenlos zur Verfügung gestellt. „Somit konnten wir genau mit den Fahrzeugen trainieren, die wir auch im Einsatz fahren. Das hilft ungemein“, erläutert Stephan Schwind, Ausbildungsleiter des Dormagener Rettungsdienstes. Fahrer und Beifahrer wechseln sich ab, zudem wird bei den Fahrzeugen rolliert. Auf dem Programm stehen Bremsübungen auf unterschiedlichen Untergründen, Ausweichen von plötzlich auftauchenden Hindernissen und das Abfangen eines schleudernden Fahrzeugs.

„Bei den sogenannten Blaulichtfahrten begeben wir uns oftmals in Gefahr – wir müssen ausscherenden Fahrzeugen oder plötzlich auftauchenden Passanten ausweichen, zügig durch Kurven fahren und Kreuzungen bei Rot überqueren. Da muss man sein Fahrzeug schon sehr gut kennen, um die Kontrolle zu behalten“, erläutert Achim Mittnacht, Leiter des Dormagener Rettungsdienstes. „Deshalb ist ein solches Fahrsicherheitstraining eine hervorragende Übung für den Ernstfall.“ Der Wunsch wurde schon länger laut in den Reihen der Notarztwagenfahrer*innen. „Gerade die jüngeren Kollegen, die weniger Erfahrung haben, gewinnen durch solch ein Training enorm an Sicherheit“, erläutert Mittnacht. Der Leiter des Rettungsdienstes setzte sich erfolgreich dafür ein, dass alle 94 hauptamtlichen Kräfte das Fahrsicherheitstraining absolvieren können. „Einen Zuschuss dafür gibt es von der Unfallkasse NRW“, sagt Mittnacht.

Wann die Faust dem Fahrer ins Gesicht fliegt
Als nächstes steht ein Hindernisparcours an – plötzlich auftauchende Wasserwände schießen in die Höhe und müssen nach einer Vollbremsung sicher umfahren werden. Bei jeder Runde taucht eine Wand an einer anderen Stelle auf, um den Überraschungseffekt hervorzurufen. Mittnacht: „Die Wände stehen stellvertretend beispielsweise für spielende Kinder, die plötzlich hinter einem Auto auf die Straße laufen.“ Anschließend geht es auf die „Rüttelplatte“. Dort müssen die Zwölf ihr ins Schleudern geratenes Fahrzeug wieder auffangen und unter Kontrolle bringen.

Zwischen den einzelnen Praxisübungen gibt es auch wertvolle Tipps. Die Dormagener Rettungskräfte erfahren beispielsweise wie die beste Sitzposition für sie im Fahrzeug ist, was beim Anschnallen mit dickerer Kleidung zu beachten ist und wie das Lenkrad gehalten werden sollte. „Oftmals fahren viele mit nur einer Hand am Lenkrad – oben aufliegend“, berichtet der Trainer. „Wenn bei einem Aufprall dann aber der Airbag ausgelöst wird, fliegt die Faust dem Fahrer mitten ins Gesicht.“

Am Ende des ereignisreichen Tages sind die Dormagener Rettungskräfte zwar erschöpft, aber auch sehr zufrieden. „Es war ein sehr lehrreicher Tag. Wir haben viele gute Tipps für unsere Einsätze mitnehmen können und Grenzsituationen besser einzuschätzen und zu bewältigen gelernt. Das wird uns hoffentlich auch in Zukunft schützen, wenn die nächsten brenzligen Blaulichtfahrten auf uns warten“, sagt Mittnacht.
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