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Auch die Powerbank der Streetworker ist gefragt

14.07.2020 / 21:32 Uhr — Dormago / duz

Pressefotos
Foto: Dormago / duz Laura Rehmet und Leon Römer mit ihrem Materialwagen vor dem Bahnhof
Laura Rehmet und Leon Römer mit ihrem Materialwagen vor dem Bahnhof
Dormagen. Wenn die Rede von aufsuchender Sozialarbeit ist, dann wissen nicht alle, was darunter zu verstehen ist. Spricht man aber vom Streetworker, ist die Kenntnis deutlich größer. Vor allem im Umfeld von Horrem, denn seit einem Jahr sind dort Laura Rehmet (28) und Leon Römer (fast 26) im regelmäßigen Einsatz. Teilten sich zunächst vier Sozialarbeiter die weitestgehend von der Stadt finanzierte Vollzeitstelle des Diakonischen Werks, so entstand aufgrund von personellen Wechseln das Zweier-Team. "Wir sind die ersten Ansprechpartner wenns brennt", sagt Laura Rehmet. Und damit meint sie nicht die Feuerwehr sondern die engagierte Beschäftigung mit der Klientel: Zur Zielgruppe gehören problematische Jugendliche und junge Erwachsene im Alter bis circa 27 - für die der Service freiwillig, anonym und kostenlos ist.

Streetwork lebt von vertrauensvollen Beziehungen. "Die jungen Leute wissen, dass sie sich auf unsere Verschwiegenheit verlassen können", betont Leon Römer. Das gilt insbesondere für Themen wie Strafverfahren, polizeiliche Termine, Alkohol- oder Drogensucht. Darüber hinaus kümmert das Duo sich um Antworten auf alle Fragen, die bei ihren Kontakten aufgeworfen werden. Die Arbeit ist vielfältig und macht trotz der häufig schwierigen Fälle Spaß. Vor allem, wenn die konkrete Hilfe zu erkennbaren Erfolgen führt, wenn im Idealfall Menschen die echte Chance einer gesellschaftlichen Wiedereingliederung bekommen.

Rehmet und Römer ziehen häufig mit ihrem Power-Boller-Wagen durch Horrem. Auch wenn sie vom Namen des Gefährts, Erfindung eines Kollegen, noch nicht so richtig überzeugt sind, so drehen sie mit dem vierrädrigen Eyecatcher doch gerne ihre Runden. Auf diese Weise erreichen sie eine große Aufmerksamkeit und können mitunter mit kleinen Dingen helfen: Feuchte Tücher oder Desinfektionsmittel befinden sich auf dem Holzwagen. Und natürlich die Powerbank. Die wird immer wieder gerne genutzt, um das Handy aufzuladen. Das Wägelchen ist freilich kein Muss: "Wir sind auch so hervorragend vernetzt und bekannt", erklärt Laura Rehmet, die ihre zweite halbe Stelle in der Jugendeinrichtung "Rübe" auf dem ehemaligen Abenteuerspielplatz besitzt. Eine Anbindung an das pädagogische Team ist ausdrücklich erwünscht. Leon Römer ist neben seiner Tätigkeit in Dormagen mit der gleichen Aufgabe in Grevenbroich betraut.

Über das erfolgreiche Streetwork-Projekt wird im Jugendhilfeausschuss am 18. August diskutiert, letztlich geht es auch um die Fortsetzung über 2020 hinaus. Für Laura Rehmet und Leon Römer steht fest, dass ein solches Angebot auf lange Sicht geplant sein sollte. Und das sagen die Beiden keineswegs aus Eigeninteresse. Sondern weil sie aufgrund der gemachten Erfahrungen wissen, dass man einer Konfliktlage mit Lärmbelästigungen, aggressiven Konflikten oder öffentlichem Alkoholkonsum eine längerfristige Strategie entgegensetzen muss.

Laura Rehmet und Leon Römer sind nicht nur auf der Straße anzutreffen. Im Schümmerhof an der Knechtstedener Straße 20 bieten sie offene Sprechzeiten an: dienstags von 11 bis 13 Uhr und donnerstags von 15 bis 17 Uhr. Telefonisch sind die Streetworker unter 01577 34 35 367 zu erreichen. Und auf Instagram.
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