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Partnerschaftsverein schlägt einen "Kiryat Ono-Platz" vor

02.04.2020 / 10:56 Uhr — Stadt / bs

Pressefotos Dormagen. Echte Freunde sind einem immer nah, auch wenn man sich unerwartet einmal nicht sehen kann - mit dieser Erkenntnis trösten sich derzeit die Mitglieder des Vereins zur Förderung der Partnerschaft zwischen Dormagen und Kiryat Ono. Seit 25 Jahren besteht diese deutsch-israelische Freundschaft. Über die Gräben des Holocaust und schlimmster Verbrechen der Menschheitsgeschichte hinweg war es 1995 gelungen, wieder eine Brücke zu schlagen und sich einander die Hand zu reichen. Im kommenden Mai war dazu eine Jubiläumsfeier in Kiryat Ono geplant.
Neben Vertretern der Stadt und des Partnerschaftsvereins sollten daran auch 20 junge Sängerinnen und Sänger der Gruppe „TonArt“ aus dem Chorhaus der katholischen Pfarre St. Michael teilnehmen. Sie hatten schon beim Neujahrsempfang der Stadt Dormagen eine Kostprobe ihres Könnens gegeben und sich riesig auf ihren Einsatz als kulturelle Botschafter gefreut.
Wegen der Corona-Pandemie musste die Begegnung jetzt abgesagt werden. „Natürlich ist die Enttäuschung darüber bei allen Beteiligten groß, aber die Sicherheit geht einfach vor“, sagt Uwe Schunder, Vorsitzender des Partnerschaftsvereins. „Mit meinem Amtskollegen Israel Gal in Kiryat Ono bin ich sehr schnell übereingekommen, dass dies auch nicht die Zeit zum Feiern ist – selbst wenn bis Mai das Einreiseverbot in Israel wieder aufgehoben werden sollte“, erklärt Dormagens Bürgermeister Erik Lierenfeld.

Nun hofft der Partnerschaftsverein, dass zumindest die für September geplante Jubiläumsfeier in Dormagen stattfinden kann. „Wir sind sehr stolz darauf, dass wir bis heute die einzige Städtepartnerschaft mit Israel im gesamten Rhein-Kreis Neuss haben und diese so lebendig vor allem auch im Jugendbereich läuft“, sagt Schunder.

Ein großer Aktivposten bei den deutsch-israelischen Begegnungen ist beispielsweise das Bettina-von-Arnim-Gymnasium. Es hat seit 2013 eine feste Schulpartnerschaft mit der Ben Zvi High School in Kiryat Ono. Jedes Jahr finden Begegnungen von Schülergruppen statt, die den Jugendlichen die Lebenswelt im jeweils anderen Land näherbringen und zugleich geschichtliche Verantwortung vermitteln. „Auch das ist eine Verbindung, die in dieser Form nicht viele Städte in Deutschland und Israel haben“, so Schunder.

Aus Anlass des Jubiläums hat der Partnerschaftsvereins angeregt, eine Straße oder einen Platz in Dormagen nach Kiryat Ono zu benennen. Die Stadtverwaltung schlägt hierfür die Platzfläche zwischen dem Neuen Rathaus und dem Eiscafé der Rathaus-Galerie vor. „Diese Lösung hat den Vorteil, dass damit keine Adressänderungen für Bürger oder Firmen verbunden sind und wir die Städtepartnerschaft trotzdem an einem zentralen Ort sichtbar machen können“, erläutert Bürgermeister Lierenfeld. „Auch mit der Eigentümergesellschaft der Rathaus-Galerie ist diese Vorschlag abgestimmt. Sie war sofort damit einverstanden.“

Über die Platzbenennung sollten ursprünglich der städtische Planungsausschuss und der Kulturausschuss im März beraten. Wegen der Corona-Krise wurden die Sitzungen abgesagt. „Bis September haben wir aber noch ausreichend Zeit, in dieser Frage zu einer Entscheidung zu kommen“, so Lierenfeld. Es wäre an Signal zu einem besonderen Zeitpunkt, denn 2020 jährt sich auch zum 75. Mal das Ende des Holocaust. „Wir als Partnerschaftsverein würden uns über einen solchen Schritt freuen“, sagt Schunder.
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