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„Gute Freunde stellen uns sogar Brötchen vor die Tür“

22.03.2020 / 0:27 Uhr — Dormago / duz

Pressefotos
Foto: Dormago Archiv Max Hartung nach seinem Weltcupsieg in Madrid im Mai 2019
Max Hartung nach seinem Weltcupsieg in Madrid im Mai 2019
Dormago-Interview mit Max Hartung
Der Dormagener Säbelfechter Max Hartung hat sich vor 14 Tagen mit seinen Teamkollegen für die Olympischen Spiele in Tokio qualifiziert. Ob die aber überhaupt ab dem 24. Juli stattfinden, wird immer fraglicher. An eine Vorbereitung wie vor Olympia in Rio und in London kann der 30-Jährige aber derzeit nicht denken. Zum einen sind die Trainingsstätten wegen Corona geschlossen, zum anderen befindet er sich seit letztem Sonntag freiwillig mit seiner Freundin in häuslicher Quarantäne: Sie hatte Kontakt mit einem Coronavirus-Infizierten. Am Abend legte Hartung übrigens nach und erklärte im Aktuellen Sportstudio: "Ich werde in diesem Sommer nicht an den Olympischen Spielen teilnehmen." Dormago sprach mit Dormagens Sportler der Jahre 2018 und 2019.

Hallo Max, wie lebt es sich in der Quarantäne?
Max Hartung: Wir kommen klar und sind gut versorgt - dank guter Freunde, die uns morgens sogar Brötchen vor die Tür stellen.

Trainieren kannst du im Augenblick eh nicht, aber du kannst als Athletensprecher mit der Sportwelt in Verbindung bleiben...
MH: Sicher, ich bin im ständigen Austausch mit Sportlern, Verbänden und Verein. Von einer sportlichen Olympia-Vorbereitung kann keine Rede sein. Ich halte mich im Rahmen der Möglichkeiten fit. Aber das ist aktuell und aufgrund der geschlossenen Trainingsstätten auch nach dem Ende der Quarantäne am übernächsten Sonntag überhaupt nicht vergleichbar mit der Ausgangsposition vor London und Rio de Janeiro 2012 und 2016.

Mit deinen Vereinskollegen bist du vermutlich auch regelmäßig in Kontakt?
MH: Auf jeden Fall. Gerade auch mit Benedikt Wagner. Ich wollte ihn nach seiner schweren Knieverletzung ein wenig aufmuntern. Aber das brauchte ich gar nicht. "Peter" ist ein solch fröhlicher Typ, er hat sich mit dem Abriss der Patellasehne abgefunden und blickt mit Zuversicht nach vorne.

Im Sport findet derzeit nichts statt. Du bist als Athletensprecher sicher näher am Geschehen dran: Glaubst du (noch) an die Durchführung der Olympischen Spiele in diesem Jahr?
MH: Ich habe mit Blick auf Olympia keine anderen Informationen als die, die ich den Medien entnehmen konnte. Es wurden inzwischen so viele Sportevents abgesagt. Und das Geschehen entwickelt sich immer dynamischer. Da wird es von Tag zu Tag unwahrscheinlicher, dass die Olympischen Spiele in diesem Sommer stattfinden. Sollten sie abgesagt werden, dann gehe ich von einer Verschiebung aus, vielleicht ins nächste Jahr.

Du hattest gute Chancen, als erster Athlet zum dritten Mal hintereinander Dormagens Sportler des Jahres zu werden. Sollte die Stadt einen neuen Termin für die Sportlerehrung nach der "Corona-Pause" anbieten?
MH: Das Wichtigste ist im Augenblick, dass alle gesund werden oder bleiben. Und ich kann etwa die Sorgen der Eltern nachvollziehen angesichts der Schließung von Schulen und Kitas. Da steht die Sportlerehrung sicher weit hinten auf der Veranstaltungsliste. Vielleicht gibt es ja eine Möglichkeit, sie nachträglich durchzuführen. Darüber sollte dann bei Gelegenheit gesprochen werden.

Max, vielen Dank für das Gespräch. Bleibt gesund!
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