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Gespräch geplatzt: "Wir machen doch nur eine Veranstaltung mit einem inkorrekten Referenten"

09.10.2007 / 23:24 Uhr — duz

Pressefotos Dormagen. Der ältere Herr verliert die Contenance (oder sagen wir besser: die Selbstdisziplin) und greift gegenüber einem jungen Mann in die unterste Fäkalienkiste, ein braungebrannter Kahlköpfiger fordert einen anwesenden Journalisten auf, sich doch erst mal zu waschen - Szenen eines Abends mit einem eindeutigen Abgang und zwei souverän handelnden Wirten. Weder im "Höttche" noch im "Knechtstedener Hof" konnten heute Rechtsextreme ihr "Dienstagsgespräch" mit einem Redner der NPD durchführen.

Nach entsprechender Aufklärung aus Reihen von SPD, Jusos, Grünen und der Falken war die geplante Versammlung im "Höttche" abgesagt worden. Gleichwohl waren etliche der zumeist älteren Männer zum Restaurant an der Krefelder Straße gekommen, um dort erfahren zu müssen, dass die Veranstaltung in diesem Hause nicht stattfinden wird. Nach längerer Beratung hatte man ein neues Lokal ausgemacht: Den aus mehreren Städten angereisten Tross zog es zum Knechtstedener Hof nach Horrem, wo aber auch schon Schluss war nach einem Getränk. Als der Gastwirt erfuhr, wer sich in seinen Räumen aufhielt, beendete er das Spektakel und verzichtete unter dem Beifall der übrigen Gäste auf diese Kundschaft. Da konnte auch der eilends angereiste Rechtsanwalt nichts ändern, der im Beisein der souverän agierenden Polizei ein Strafverfahren ankündigte.

Ein Hans-Ulrich Pieper, ehemals Pressesprecher und Bundestagskandidat der "Republikaner", hatte wiederum zu diesem Treffen nach Dormagen eingeladen - wo er und seine "Kameraden" schon mehrfach eine Ablehnung erfahren haben. Dafür haben die Veranstalter kein Verständnis, denn "wir machen doch nur eine Veranstaltung mit einem inkorrekten Referenten", hieß es heute Abend. Pieper hatte eigentlich vor, über die "jüngsten Hintergründe der Verweigerung der Versammlungsfreiheit zu informieren". Dazu war die Zielgruppe eingeladen, die sich laut persönlicher Einladung über ein Geschenk freuen durfte: "Am Empfang erhält jeder Gast einen Einlaß/Verzehr-Coupon i.H.v. 21 Euro pro Person, auch für das gemeinsame Abendessen." Nach dem Verlauf des Abends muss man eher vermuten, dass die meisten hungrig und verärgert abreisten.
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