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Der nächste Schritt auf dem Weg zum Weltkulturerbe

10.01.2020 / 8:14 Uhr — Presseinfo / duz

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Foto: LVR Der Verlauf des Niedergermanischen Limes
Der Verlauf des Niedergermanischen Limes
2021 soll der Niedergermanische Limes als UNESCO-Welterbe eingetragen werden. Der gemeinsame Antrag der Limes-Partner Niederlande, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz wurde am gestrigen Donnerstag beim World Heritage Center der UNESCO in Paris eingereicht. Der Niedergermanische Limes war eine der wichtigsten Grenzen des Römischen Reiches. Seine archäologischen Überreste finden sich in Nordrhein-Westfalen in insgesamt 19 Kommunen und gehören zu den bedeutendsten Denkmälern des Bundeslandes. Dazu zählen: Alfter, Alpen, Bad Münstereifel, Bedburg-Hau, Bonn, Bornheim, Dormagen, Duisburg, Moers, Monheim, Neuss, Kalkar, Kleve, Köln, Krefeld, Swisttal, Uedem, Wesel, Xanten.

Dormagen ist mit seinem antiken Reiterkastell in der Innenstadt eine von 27 archäologisch bedeutsamen Fundstätten in NRW, die Bestandteil der geplanten Welterbestätte sind. Mit der im nächsten Jahr möglichen Anerkennung ist auch davon auszugehen, dass mehr Besucher in die Stadt kommen, die hier das künftige Welterbe besichtigen wollen. Um eine angemessene Präsentation zu gewährleisten, sind verschiedene Maßnahmen in Vorbereitung. So werden insbesondere die vorhandenen Ausstellungsorte im Historischen Rathaus und im Römerkeller überarbeitet und zeitgemäß neugestaltet.

„Mit der Einreichung der Unterlagen ist ein neuer Meilenstein auf dem Weg zum sechsten nordrhein-westfälischen Welterbe erreicht. Sehr viele Menschen waren über die Jahre an der Fertigstellung des Antrages beteiligt. Ihnen allen danke ich für ihren unermüdlichen Fleiß und die herausragend gute Kooperation bei diesem anspruchsvollen Projekt“, erklärt Ina Scharrenbach, Ministerin für Heimat, Kommunales Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen.

In einer gemeinsamen Feierstunde in der niederländischen Botschaft haben die UNESCO-Botschafter der Bundesrepublik Deutschland und der Niederlande die Antragsunterlagen offiziell unterzeichnet. Mit der Einreichung des Antrages durch die Niederlande als Konsortialführer ist ein wesentlicher Schritt im Nominierungsprozess erfolgt. Der Eintragungsprozess des Niedergermanischen Limes ist jedoch noch nicht zu Ende. Als nächstes steht die Bereisung der Limes-Stationen durch die von der UNESCO beauftragte Kommission im Sommer 2020 an.

Scharrenbach: „Die Aufnahme des Niedergermanischen Limes in die Liste des UNESCO-Welterbes wäre in kultureller und touristischer Hinsicht sehr bedeutend für Nordrhein-Westfalen.“ Ingrid van Engelshoven, die niederländische Ministerin für Bildung, Kultur und Wisenschaft, betont: „Die vielen Überreste von diversen römischen Befestigungsanlagen in unserem Boden machen das alte Grenzgebiet zu einem wichtigen archäologischen Denkmal, das es wert ist, für zukünftige Generationen erhalten zu werden.“ Und Prof. Dr. Konrad Wolf, Kulturminister von Rheinland-Pfalz, schaut voraus: „Eines Tages werden, so ist es geplant, alle Grenzen des Römischen Reiches von Schottland bis Marokko Welterbe sein. So wird Zug um Zug aus einem ehemals trennenden Element eine länderübergreifende, völkerverbindende Linie werden.“

Ulrike Lubek, Direktorin des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR), die die inhaltliche Ausarbeitung des Antrags verantwortet, macht deutlich: „UNESCO-Welterbestätten genießen ein hohes Ansehen und stellen eine besondere Wertschätzung des kulturellen Erbes dar. Für unsere 19 Kommunen am Niedergermanischen Limes mit ihren herausragenden Bodendenkmälern bedeutet schon die Antragstellung eine besondere Auszeichnung. Ich freue mich, dass aufgrund der fachlichen Kompetenz des LVR-Amtes für Bodendenkmalpflege ein wesentlicher Beitrag geleistet worden ist, dieses international bedeutende Zeugnis der Menschheitsgeschichte in unserer Region auf den Weg zum UNESCO-Welterbe zu bringen.“

Der Niedergermanische Limes ist rund 400 Kilometer lang, reichte von Remagen bis Katwijk an der Nordsee und bestand mehr als 400 Jahre. Entlang dieser Flussgrenze reihten sich zahlreiche Wachttürme, Kastelle und Legionslager auf. Daraus entstanden sind bedeutende Städte und vielfältige Kulturlandschaften. Herausragende archäologische Denkmäler zeugen davon.
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