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Die wirtschaftliche Lage wird schwieriger

31.12.2019 / 12:17 Uhr — IHK / bs

Pressefotos Rhein-Kreis Neuss. „Die wirtschaftliche Lage wird schwieriger – im Rhein-Kreis Neuss genauso wie in der gesamten Region“, sagt Jürgen Steinmetz, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein, und fasst damit die Kernaussage einer Analyse der IHK zum Jahreswechsel zusammen. 31 Prozent der Unternehmen im Rhein-Kreis befanden sich bei der vergangenen Konjunkturumfrage im Herbst noch in einer guten, nur 16 Prozent in einer schlechten Geschäftslage. „Obwohl die Lage der Wirtschaft im Jahr 2019 gut war, bewerten die Unternehmen die Geschäftslage inzwischen nicht mehr so gut wie noch zu Jahresbeginn“, so Steinmetz. Schließlich ist der Geschäftslageindex, also die Differenz von Positiv- und Negativ-Meldungen, im Jahresverlauf von 37 auf 15 Punkte gesunken. Die Analyse basiert auf eigenen Daten und auf amtlichen Statistiken für das Jahr 2019.

Die Industrieumsätze lagen in den ersten drei Quartalen im Rhein-Kreis Neuss 5 Prozent unter dem Wert des Jahres 2018. Insbesondere bei den Auslandsumsätzen meldeten die Unternehmen aus dem Rhein-Kreis im laufenden Jahr Verluste. Diese Umsätze gingen um 7,5 Prozent zurück. „Das lag auch an den internationalen Krisen“, so Steinmetz. Er warnt allerdings, die vergangenen Jahre der Hochkonjunktur zum Maßstab zu nehmen. „Wir sind eben wieder bei einer Normalauslastung. Der Industrieumsatz liegt etwa auf dem Durchschnittsniveau der vergangenen zehn Jahre“, so Steinmetz.

Der Arbeitsmarkt im Rhein-Kreis entwickelt sich weiter gut. Die Zahl der Beschäftigten im Kreis ist von März 2018 bis März 2019 um 1,6 Prozent gestiegen, die Arbeitslosenquote ist leicht gesunken. Im November 2019 lag die Arbeitslosenquote im Rhein-Kreis Neuss bei 4,8 Prozent und damit weiterhin im Bundesdurchschnitt. Gleichzeitig ist die Zahl der Arbeitslosen in den vergangenen 12 Monaten um 1,3 Prozent gesunken und damit dynamischer als auf Bundesebene.

Die Beschäftigungsabsichten der Unternehmen bleiben trotz Konjunktursorgen stabil. Allerdings bereitet der Fachkräftemangel den Unternehmen weiterhin Sorgen. Mehr als die Hälfte der Betriebe im Rhein-Kreis meldeten im Spätsommer 2019 noch Personalbedarf. 70 Prozent von ihnen können ihre offenen Stellen längerfristig nicht besetzten.

Sorgen bereiten den Unternehmen die politischen Verwerfungen auf internationaler Ebene, wie der Brexit, Zölle und Embargos. „Für das kommende Jahr bleiben die Erwartungen der Unternehmen zurückhaltend“, erklärt Steinmetz. 23 Prozent der Unternehmen im Rhein-Kreis gehen davon aus, dass sich ihre Geschäftslage im nächsten Jahr verbessern wird, 21 Prozent gehen von einer Verschlechterung aus.

„In Zeiten einer sich gegebenenfalls eintrübenden Konjunktur zeigt sich, wie wettbewerbsfähig und krisenresistent Wirtschaftsstandorte sind“, sagt der IHK-Hauptgeschäftsführer. „Deshalb hat sich unsere Vollversammlung in diesem Jahr unter anderem mit Themen wie dem Strukturwandel im Rheinischen Revier und den Steuersätzen in unserer Region beschäftigt.“ Erfreulich sei, dass in einigen Städten über Steuersenkungen gesprochen wird. Ein entscheidendes Datum für die Zukunft der Region wird der 13. Septembersein. „Auch bei den Kommunalwahlen wird über die wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit der Kommunen entschieden. Wir werden uns mit sehr detaillierten Forderungen einmischen“, so Steinmetz.
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