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Ab 2020: Neues Tarifmodell für Trinkwasser in Dormagen

16.10.2019 / 8:12 Uhr — Presseinfo / Dormago

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Foto: Dormago / duz Mit dem Anbau wird die nötige Bürofläche für alle Mitarbeiter*innen der evd sowie etwa 500 Quadratmeter zusätzliche Fläche, die die evd extern vermietet, geschaffen. Die für Ende des Jahres vorgesehene Fertigstellung hat sich leicht verzögert
Mit dem Anbau wird die nötige Bürofläche für alle Mitarbeiter*innen der evd sowie etwa 500 Quadratmeter zusätzliche Fläche, die die evd extern vermietet, geschaffen. Die für Ende des Jahres vorgesehene Fertigstellung hat sich leicht verzögert
Dormagen. Nach einer intensiven Diskussion über das Für und Wider hat die energieversorgung Dormagen evd ein neues Tarifmodell für Trinkwasser in Dormagen erarbeitet. Das Ergebnis: Ein Systempreis ersetzt ab 1. Januar 2020 den bisherigen zählerbasierten Grundpreis. Die Kunden werden die Änderung so gut wie gar nicht spüren, sagt evd-Geschäftsführer Klemens Diekmann. Und auch für die Bilanz des Unternehmens spielt die Umstellung keine Rolle. Diekmann: „Wir verdienen künftig nicht mehr, aber auch nicht weniger." Warum gibt es dann überhaupt die Veränderung, die der Aufsichtsrat in der letzten Woche zur Kenntnis genommen hat? „Um die hohe Trinkwasserqualität und Versorgungssicherheit dauerhaft aufrechterhalten zu können, muss die evd in Anlagen und Infrastruktur investieren. Dafür benötigen wir Planungssicherheit. Diese ist nur gewährleistet, wenn den fixen Kosten auch fixe Einnahmen gegenüberstehen“, erklärt Diekmann. Schließlich fallen die Kosten für die Wasserversorgung aufgrund der hohen Anforderungen zum größten Teil unabhängig von der verbrauchten Wassermenge an.

Bisheriges Tarifmodell führt langfristig zu Kostendeckungslücke
„Das bisherige Tarifmodell für Trinkwasser in Dormagen bildet die tatsächlichen Kosten der Trinkwasserversorgung langfristig nicht mehr ausreichend ab“, so Diekmann. Trotz wachsender Bevölkerungszahlen ist der Wasserverbrauch in Dormagen seit Jahren konstant. Durch wassersparende Geräte und bewussterem Verhalten sinkt der Pro-Kopf-Verbrauch des Trinkwassers stetig. Der Bevölkerungszuwachs in Dormagen bedeutet zudem, dass das Leitungsnetz der evd zum Beispiel durch Erschließung von Neubaugebieten ständig erweitert werden muss. Die Kosten für die Instandhaltung des Netzes steigen, wohingegen die Einnahmen der evd aufgrund des sinkenden Pro-Kopf-Verbrauchs konstant bleiben oder sogar sinken. Auch wenn die Wasserabnahme im Sommer steigt, würden die Einnahmen der evd auf Dauer nicht mehr ausreichen, um die anstehenden Investitionen zur Instandhaltung und Modernisierung der Wasserversorgung zu finanzieren. „Das ginge nur mit stark steigenden Wasserpreisen. Dem wollten wir entgegensteuern“, sagt Klemens Diekmann. Aktuell könne er eine Wasserpreiserhöhung bis 2021 ausschließen.

70 Prozent der Einnahmen durch die Wasserversorgung erzielte die evd bisher über die verbrauchte Wassermenge. Diese Einnahmen sind aber variable, da sich der Wasserverbrauch je nach Witterung verändert und vom Verbrauchsverhalten der Wasserkunden abhängt. Nur 30 Prozent der Einnahmen sind für die evd fixe, also planbare Einnahmen, die durch den Grundpreis abgebildet werden. Demgegenüber stehen 80 Prozent Fixkosten, die die evd für den Betrieb des Netzes hat. Es werde also nur ein geringer Teil der fixen Kosten, die die evd trägt, durch planbare fixe Einnahmen abgedeckt. Genau um diese Kostendeckungslücke zu reduzieren, führe die evd das neue Wasserpreissystem ein - die Kosten der Wasserversorgung sollen verursachungsgerechter gemäß der Inanspruchnahme auf alle Nutzer des Systems verteilt werden.

„Der Preis für Trinkwasser in Dormagen hat sich bisher zum größten Teil nach der verbrauchten Trinkwassermenge und nach der Größe des verbauten Zählers bemessen. In diesem Tarifmodell zahlt ein Einfamilienhaus denselben Grundpreis wie zum Beispiel ein Fünffamilienhaus, da in nahezu allen Häusern nur ein Zähler pro Gebäude verbaut ist. Die Kosten sind also ungleich verteilt“, betont Diekmann. Während kleinere Häuser mehr zahlen, zahlen Bewohner eines Mehrfamilienhauses einen viel geringeren Grundpreisbetrag nur deshalb, weil sie
sich mit mehreren Parteien die Kosten für den Wasserzähler teilen.

Mehr als 65 Prozent der Kunden gaben Auskunft
Grundlagen für die Prüfung der Einführung eines neuen Tarifsystems waren Daten aus der Befragung der evd Wasserkunden. Im Mai 2019 hatte die evd alle Hauseigentümer angeschrieben und gebeten, die Art der Nutzung (gewerblich/privat) sowie die Anzahl der Wohneinheiten bzw. Gewerbeeinheiten mitzuteilen. „Mehr als 65 Prozent der Kunden haben an der Auskunft teilgenommen. Eine hohe Quote mit der wir sehr zufrieden waren“, sagt der evd-Geschäftsführer. Die erhobenen Kundendaten zeigten, dass ein neues Preismodell das aktuelle Preissystem ersetzen kann und die Umstellungseffekte gering gehalten werden können.

Das neue Tarifsystem wurde gemeinsam mit Experten entwickelt, die zum Beispiel schon die RheinEnergie und die Stadtwerke Krefeld bei der Umstellung ihrer Wassertarifmodelle beraten hatten. Im neuen Tarifmodell ersetzt ein Systempreis den zählerbasierten Grundpreis. Der neue Systempreis staffelt sich nach Anzahl der Wohneinheiten in einem Gebäude. Bei überwiegend gewerblich genutzten Gebäuden nach Verbrauchsklassen. So werden alle Nutzer des Wasserversorgungssystems verursachungsgerechter an den Kosten beteiligt. Der bisherige BruttoMengenpreis wird um 46 Cent von bisher 1,69 Euro auf 1,23 Euro je Kubikmeter gesenkt, damit die Entgeltanteile neu strukturiert werden konnte. Um die Preise möglichst leistungsgerecht zu gestalten, wurden die neuen Systempreise so kalkuliert, dass sie zwar mit zunehmender Gebäudegröße steigen, aber mit immer geringer werdenden Zuwächsen. So hat ein Sechsfamilienhaus zwar sechsmal so viele Wohneinheiten wie ein Einfamilienhaus, der Systempreis ist aber nur zweimal so hoch. Bisher gab es bei den Grundpreisen gar keine Unterschiede, trotz stark unterschiedlicher Inanspruchnahme des Versorgungssystems. Auch bei gewerblichen Kunden gibt es Änderungen. Deren Systempreise sind im neuen Tarifsystem nach dem Jahresverbrauch in Klassen gestaffelt.

Bei Fragen zum neuen Tarifsystem hilft das evd-Kundenforum auf der Mathias-Giesen-Straße 13 den Kunden weiter. „Eine Anpassung des Abschlages ist nicht notwendig, kann aber auf Wunsch im evd-Kundenportal bequem online vorgenommen werden“, erklärt evd Vertriebsleiter Ivan Ardines. Einen umfangreichen Frage-Antwort-Katalog finden Kunden und Interessierte im Internet.
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