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Gewerkschaft warnt vor Kneipensterben im Rhein-Kreis Neuss

22.07.2019 / 11:04 Uhr — NGG / bs

Pressefotos Rhein-Kreis Neuss. „Innerhalb von zehn Jahren haben 91 Gastro-Betriebe im Rhein-Kreis Neuss geschlossen“, erklärt Karim Peters, Geschäftsführer der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) in der Region Krefeld-Neuss. „Zwischen 2007 und 2017 hat damit jede siebte Gaststätte, Kneipe oder Eisdiele zugemacht.“ Zuletzt zählte der Kreis 576 gastronomische Betriebe, die NGG Krefeld-Neuss beruft sich hierbei auf Zahlen des Statistischen Landesamts „Vom Fußballabend in der Bar bis zum Grünkohlessen mit dem Sportverein – die Gastronomie steht für ein Stück Lebensqualität“, so Peters weiter. Mit den Betriebsschließungen stehe nicht nur ein wichtiger Teil der Alltagskultur auf dem Spiel. Es seien auch etliche Arbeitsplätze in der Region in Gefahr.

Peters macht für den Trend unter anderem die harten Arbeitsbedingungen in der Branche verantwortlich. „Nachts und am Wochenende hinterm Tresen zu stehen, das wollen viele nicht mehr. Deshalb hat die Branche schon heute mit einem Fachkräftemangel zu kämpfen“, so der Gewerkschafter. Ein entscheidendes Mittel gegen das „Gastro-Sterben“ sei deshalb, die Branche bei Löhnen und Arbeitsbedingungen attraktiver zu machen. Mit einem Tarifvertrag, der NRW-weit für alle Restaurants und Gaststätten gilt, habe man hier „einen wichtigen Schritt“ gemacht: „Allerdings müssten sich noch viel mehr Gastronomen daran halten.“

Aber auch den Wirten selbst fehle oft ein Nachfolger, um den Betrieb weiterzuführen, so Peters. „Außerdem müssen sich die Gastronomen gegen Pleiten absichern. Dazu gehört das nötige betriebswirtschaftliche Know-how. Genauso aber originelle Ideen, wie man eine Gaststätte zum Treffpunkt für junge Leute macht.“

In ganz Nordrhein-Westfalen ging die Zahl der Gastro-Betriebe nach Angaben des Statistischen Landesamtes seit 2007 um gut elf Prozent zurück. Von damals rund 28.000 Restaurants, Kneipen und Gaststätten waren im vorletzten Jahr nur noch 24.900 geöffnet.
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