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"Der Tod ist nicht das Ende" - Beneckes lockere Einblicke in die ernste Problematik

19.09.2007 / 1:40 Uhr — duz

Pressefotos Dormagen. Ehe die Veranstaltung am Abend beginnt hat Dr. Mark Benecke seine Zuhörer schon mit kleinen Filmen und unterhaltsamer Musik locker auf mögliche Schocks vorbereitet. Er steht neben Laptop und Beamer. Nein, er ist nicht der Zivi oder der Techniker. „Ich bin der Benecke“, sagt der Kriminal-Biologe, der mit Fahrrad und Bahn nach Dormagen gekommen ist, einen Führerschein besitzt er nicht. Aber, wie es sich für einen Kölner gehört, ist er natürlich Mitglied im Dombauverein. Den Weg aus der rheinischen Metropole nach Dormagen hat er mal eben mit Bildern dokumentiert. Und so ganz nebenbei gibt er eine kurze Aufklärung über das Erkennen von bedeutenden Ereignissen mit Blick auf die Schlagzeilen in der Zeitung: „Wenn im Express und in Bild auf der Titelseite die gleichen Themen stehen, dann ist was Wichtiges passiert.“

Ganz demokratisch lässt Benecke seine rund 180 Gäste in der Aula des Bettina-von-Arnim-Gymnasiums mitbestimmen. Aus sämtlichen angebotenen Themen können sie zwei wählen, „mehr schaffen wir eh nicht, sonst sitzen wir morgen früh ja noch hier.“ Die meisten interessieren sich für die Analyse zweier Jungen mordender Serientäter, der eine ist – vielen noch bekannt - Jürgen Bartsch aus dem Ruhrgebiet - der andere Luis Alfredo Garavito aus Kolumbien. Benecke hat an beiden Tatorten intensiv geforscht und kommt zu dem Ergebnis, dass im Verhalten und in den Gedanken beider Täter auffällige Parallelen vorhanden sind, obwohl sich beide nicht kannten. Die Schlussfolgerung macht auch deutlich: Es handelt sich in beiden Fällen um homosexuelle, pädophile Sadisten oder auch paraphile Menschen. Die Ursachen der Wesensveränderungen liegen weiterhin im Dunkel. Benecke: „Paraphile Menschen wissen, dass sie etwas tun, was für den Rest der Welt bestürzend ist. Dennoch können sie – auch mangels tief empfundener Einsicht – nicht anders, als immer wieder grundlegende Grenzen zu überschreiten. Vermutlich ist noch kein Paraphiler je geheilt worden.“

Die nachdenklich machenden Ausführungen verlangen nach einer Pause, im Anschluss geht es dann doch noch um die ekligen Kriecher. Benecke ist schließlich der „Herr der Maden“, Verbrechen wurden durch seine Analyse von Insekten, die auf Leichen gefunden wurden, gelöst. Er hat mit diesen Tierchen keine Probleme, sie wollen ja auch nichts von ihm, sie wollen ans faulende Fleisch. Unter eklig wiederum versteht der die wichtige FBI-Regel („Niemals fragen“) beherrschende Fachmann etwas anderes: Etwa wenn sich Leute auf einer Techno Party mit Papayas einschmieren oder wenn Hunde so gezüchtet werden, dass die Zunge in Ermangelung eines Gebisses aus dem Maul hängt. Das letzte Bild auf der Leinwand fasst den Auftrag des unterhaltsamen Experten zusammen: "Der Tod ist nicht das Ende."

Bild: Zum originellen Vortragsabend hatte Buchhändler Jorgos Flambouraris (links) den Kölner Dr. Mark Benecke eingeladen, Foto: Detlev Zenk
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