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Wildwasserpark und Olympiapläne rücken näher

19.05.2019 / 12:02 Uhr — Dormago

Pressefotos
Foto: Archiv Dormago Jens Kollosche vom WSC Bayer Dormagen hatte 2017 die ersten Pläne zum Bau des Wildwasserparks erläutert
Jens Kollosche vom WSC Bayer Dormagen hatte 2017 die ersten Pläne zum Bau des Wildwasserparks erläutert
Wird Dormagen Olympiastadt? Die Wahrscheinlichkeit ist aufgrund der aktuellen Diskussion über den Wildwasserpark im Bereich des Straberger /Nievenheimer Sees nicht geringer geworden. Im Rahmen der Konzepterstellung für die Rhein Ruhr Olympic City 2032 wurde zwar als möglicher Austragungsort für die Kanu-Slalom-Wettbewerbe stets Duisburg genannt. Das Präsidium des Deutschen Kanu-Verbandes (DKV) hat sich allerdings im Januar 2019 offiziell für Dormagen als geeigneten Standort ausgesprochen, "weil hier deutlich konkretere Planungen vorliegen." So steht es in einer Beratungsvorlage für den Kreissportausschuss. Und: "Der Präsident des Verbandes hat die Stadt Duisburg und den dortigen Stadtsportbund über diese Einschätzung seines Präsidiums informiert."

Fraglich ist natürlich, ob das Rhein Ruhr-Konzept überhaupt die nationalen und internationalen Hürden überspringt. Unabhängig davon geht es aber voran mit den Plänen für den Wildwasserpark in Dormagen, die erstmals im Herbst 2017 vorgestellt wurden (Dormago berichtete). Auf einer solchen künstlichen Wildwasserstrecke könnten die Kadersportler künftig trainieren, zudem wäre die Ausrichtung auch internationaler Wettkämpfe möglich. Des Weiteren soll es Angebote für den Breitensport sowie eine allgemeine touristische Vermarktung geben. Um die Erfolgsaussichten der Maßnahme beurteilen zu können, erfolgte die Beauftragung einer Machbarkeitsstudie durch den Kanuverband NRW an die fwi hamburg, einer Unternehmensberatung für Freizeitimmobilien. Die Erstellung der Studie wurde vom Land NRW, dem Rhein-Kreis Neuss und der Stadt Dormagen zu gleichen Teilen gefördert.

In der Beratungsvorlage heißt es jetzt weiter: "Die Studie wurde im November 2018 fertiggestellt. In ihr wurden die Standortanforderungen benannt und ein Standortcheck durchgeführt. Es erfolgte eine Analyse des Nachfragepotenzials, eine Grobkonzeption sowie eine Auslastungsprognose. Dabei wurden neben den ökonomischen auch die ökologischen Aspekte beleuchtet und bewertet." Auch wenn die genaue Verortung der Anlage der weiteren Konkretisierung bedürfe, so könnte der Standort östlich des vorhandenen Strandbades liegen. In der Studie wurden drei verschiedene Bauvarianten mit unterschiedlichen Streckenlängen und Zusatzangeboten untersucht. Dabei hat sich die so genannte Variante 1a als diejenige mit den niedrigsten Investitionskosten und einem operativ ausgeglichenen Ergebnis (ohne Abschreibung und Verzinsung) herausgestellt. Diese Variante umfasst den Bau eines olympiatauglichen Kanals mit 270m Länge (zuzüglich Gebäudeinfrastruktur und ohne touristische Zusatzangebote).

Der Bau einer separaten Trainingsstrecke mit Fließwasser ist zunächst nicht vorgesehen. Eine solche Trainingsstrecke ist nur noch bei olympischen Wettkämpfen vorgeschrieben. Es wird aber darüber diskutiert, diese Anforderung aufzugeben. Falls Rhein-Ruhr City den Zuschlag bekommen sollte und die Anforderung an einen solchen Kanal weiterhin besteht, soll es die Möglichkeit der Nachrüstung geben. Die geschätzten Bruttoinvestitionen für die Variante 1a liegen bei "fwi" zwischen 11,8 bis 15,5 Millionen Euro und in den Alternativen der beiden internationalen Anbieter von Wildwasserparks "Hydrostadium" zwischen 7,4 und 10,3 Mio. Euro sowie bei "S20 Design" bei 21,5 Mio. Euro.

Die Grunderwerbskosten als auch die Erschließung sind nicht in die geschätzten Investitionskosten eingeflossen. Die Kosten der Erschließung sollen vielmehr in das Gesamtprojekt der Stadt Dormagen zur Entwicklung des Sees fallen. Bevor eine konkrete Kostenschätzung nach DIN 276 erstellt werden kann, müssen die Grundstücksfrage geklärt und diverse Gutachten (Boden, Wasser, Verkehr, Lärm etc.) beauftragt werden. Die Machbarkeitsstudie zeigt auf, dass eine Trennung von Trägerschaft und Betrieb der Anlage sinnvoll sei. Der Träger solle Eigentümer des Grundstücks und der baulichen Anlagen sein. Der Betrieb könnte über eine Betreibergesellschaft organisiert werden. Dies könnte zum Beispiel eine Tochter einer städtischen und/oder kreiseigenen Gesellschaft sein.

Die Drucksache enthält auch eine Beschlussempfehlung: "Der Kreissportausschuss begrüßt die Planungen zum Bau eines Wildwasserparks in Dormagen. Zusammen mit der Stadt Dormagen sollen eine erste Grobplanung (Vorentwicklungsstudie) und weitere Fachgutachten (Wasser, Lärm, Verkehr, Boden etc.) in Auftrag gegeben werden." Auch der Sportausschuss der Stadt Dormagen wird sich vermutlich in seiner Sitzung am 4. Juni mit dem Thema beschäftigen.
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