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FC Köln verkaufte schon 20.000 Dauerkarten - Sport meets Business mit Infos aus erster Hand

29.06.2007 / 12:04 Uhr — Detlev Zenk

Pressefotos Zons. Passend zur Veranstaltung „Sport meets Business“ in der Nordhalle des Kulturzentrums war die Schloßstraße rot-weiss geflaggt. „Das ist natürlich kein Zufall“, scherzte Kreisdirektor Hans-Jürgen Petrauschke bei der Begrüßung von Claus Horstmann und Michael Meier, den Geschäftsführern des 1. FC Köln. Die Rot-Weißen von Christoph Daum sorgten derweil auf dem Platz in Rösrath für ein Schützenfest und schlugen im ersten Testspiel die kombinierte Mannschaft TV Hoffnungsthal/Union Rösrath mit 9:0.

Die von Professor Dr. Rüdiger Hamm zu Beginn zusammengefasste Studie der Fachhochschule Niederrhein über Effekte und Wirkungen des Sports in der Region berührte die Kölner Gäste nur bedingt, ging es dabei doch im Wesentlichen um Borussia Mönchengladbach. Als FC- Pressesprecher Christopher Lymberopoulos dann die Fragen an Meier und Horstmann richten konnte, fühlte er sich merklich wohler. Die aktuellen Kölner Zahlen beeindruckten die Anwesenden, die auf Einladung der Wirtschaftsförderung des Rhein-Kreises Neuss gekommen waren: Schon jetzt hat der FC 20.000 Dauerkarten für die nächste Saison verkauft, die Mitgliederzahl weist mit 35.000 einen Rekordstand auf. Und Sportvermarkter Sportfive hat den Geißböcken soeben Bemerkenswertes attestiert: Der FC nimmt bei der Messung des Bekanntheitsgrades unter allen 36 Bundesligisten Platz 5 ein. „Das ist schon überraschend“, meint Michael Meier, „wenn man bedenkt, dass wir in der abgelaufenen Saison zwischen Himmel und Hölle lagen.“

Eigentlich ist Meier Westfale und als er zum ersten Mal zum FC kam, da fand er ihn wenig sympathisch und arrogant. Verlassen hat er den Verein dann unter Tränen – für die besondere emotionale Beziehung fehlen die Worte: „Dat is e Geföhl, sagt der Kölsche.“ Womit sich auch die rasant gestiegenen Mitgliederzahlen erklären lassen: „Wenn man in Mallorca an der Bar sitzt und zieht den FC-Mitgliedsausweis heraus, dann müssen sie nicht sagen, dass sie aus Bergheim kommen, dann sind sie Kölner“, erklärt Claus Horstmann, ebenfalls Westfale, schmunzelnd. Darüber hinaus wurde die Losung ausgegeben: Was nichts kostet das ist nichts, also Anhebung der Preise für die überwiegend passiven Mitglieder. Die erhalten aber interessante Gegenleistungen, wie den Kids-Club für die Jüngsten. Ganz neu: Das Geißbock-Echo mit seiner 40.000er Auflage wird künftig nicht mehr verkauft. „Wer die Zeitschrift haben will, muss Mitglied sein.“

"Patrick Helmes schießt in der nächsten Saison 20 Tore"

Das sportliche Ziel ist eindeutig: „Natürlich wollen wir aufsteigen, aber diese Saison wird noch härter“, ahnt Meier. Die Defizite sind erkannt, „wir mussten unser Augenmerk auf die Defensive richten.“ Für die Stärkung der Abwehr habe man geeignete Spieler verpflichtet. Apropos Spielerverpflichtung: An der Zusammenarbeit mit Spielerberatern komme man nicht vorbei, auch wenn Entscheidungen aus sportlicher Sicht nicht immer nachvollziehbar seien. Meier fühlte sich bei Gesprächen mit Beratern schon mal an die Krippenfigur des kleinen Mohren erinnert: „Immer wenn man da einen Euro reintut dann nickt er.“ Mit anderen Worten – der Berater entscheidet nach der Höhe seiner Provision. Die Deutsche Fußball Liga hat inzwischen den Vorschlag gemacht, dass die Spieler Teile des Beraterhonorars zahlen sollen. „Wenn sie Geld abgeben müssen, dann überdenken sie sicher die ein oder andere Entscheidung.“ Nachdenken in Sachen vorzeitige Abgabe von Patrick Helmes zwecks Erhalt der Ablöse werde es hingegen nicht mehr geben: „Der schießt in der nächsten Saison 20 Tore – wenn er sich nicht wieder verletzt“, ist Meier überzeugt. Kollege Horstmann will denn auch die wirtschaftliche Bedeutung des Sports nicht überbewerten: „Vor allem Fußball hat eine ganz extreme soziale Aufgabe.“

Trotz der vielen Nationalitäten, die sich in der kommenden Spielzeit beim FC tummeln, wird natürlich deutsch gesprochen. „Fast alle, die gekommen sind, sprechen bereits gut deutsch, die anderen lernen noch“, betont Meier. Und für alle gilt: „Die Spieler kriegen mit, dass die Stadt pulsiert.“ So kommt für den türkischen Neuzugang Ümit Özat Köln in der Bedeutung direkt nach Istanbul. „Newcastle hingegen war für ihn ein Dorf.“ „Wenn nicht jetzt wann dann“ von den Höhnern wäre doch in aktualisierter Form für den FC die ideale Hymne für 2007/08, meinte Axel Pollheim („Was gibt´s Neuss“). Doch dieser Clou ist nicht mehr möglich: „Die Höhner prostituieren sich bereits beim VfL Gummersbach“, erklärt Horstmann bissig.

Das Bild zeigt von links: Jürgen Steinmetz (Wirtschaftsförderer Rhein-Kreis Neuss), Klaus Behle (Autohaus Dresen), Michael Meier, Claus Horstmann, Christopher Lymberopoulos und Hans-Jürgen Petrauschke, Foto: Detlev Zenk
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