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Weiter Diskussion zur Kohlenmonoxidleitung

15.06.2007 / 22:27 Uhr — duz

Pressefotos Dormagen/Monheim. In Sachen Kohlenmonoxidleitung zwischen den Chemiepark-Standorten Dormagen und Krefeld-Uerdingen habe der TÜV Nord mit zwei gutachtlichen Stellungnahmen "erneut den hohen Sicherheitsstandard" bestätigt, heißt es in einer Erklärung von Bayer Industry Services. Damit würden zwei Gutachten gegen den Bau der CO-Pipeline entkräftet. Bei diesen Gutachten handele es sich zum einen um die vom Kreis Mettmann in Auftrag gegebene Risiko-Abschätzung bei einer möglichen Pipeline-Leckage. Zum anderen bewertet der TÜV die technische Beurteilung des Pipeline-Projekts durch Prof. Dr. Ing. Gerd Falkenhain, die von der Stadt Monheim veranlasst wurde.

In dem Falkenhain-Gutachten seien mehrere Sachverhalte falsch dargestellt worden. Insbesondere würden der Aufbau von Schieberstationen und die Eigenschaften der Leck-Erkennungssysteme der CO-Pipeline nicht richtig wiedergegeben. So seien beispielsweise die Schieberstationen nicht, wie in dem Gutachten vermutet, frei zugänglich, sondern "vorschriftsmäßig gegen den Zutritt Unbefugter gesichert." Ebenso sei die Zuverlässigkeit der drei unabhängig voneinander arbeitenden Leck-Erkennungssysteme außer Frage gestellt. Diese Systeme sind jedes für sich in der Lage, den "sehr unwahrscheinlichen Fall einer Leckage in so kurzen Zeiträumen sicher zu erkennen, dass eine Gefährdung der Bevölkerung ausgeschlossen ist."

„Das Falkenhain-Gutachten stützt sich in vielen Fällen auf falsche Voraussetzungen oder Vermutungen, somit sind auch die daraus gezogenen Schlüsse ungültig", so Christian Engel, Sachverständiger des Fachderzernates Fernleitungen beim TÜV.

Auch um die im Planfeststellungsantrag genannten Leitungsdrücke seien Verwirrungen entstanden. Diese werden in der aktuellen Stellungnahme nochmals klar beschrieben: Die Pipeline ist für 40 bar genehmigt. Aus betrieblichen Gründen herrscht ein Druck von 13,5 bar, der sich bis zum Ende der Leitung auf "lediglich 3 bar" verringere. „Ausgelegt ist die Leitung dennoch für einen Druck von 100 bar. Damit wird die Sicherheit der Leitung zusätzlich erhöht", sagt Engel. Auch die vom Kreis Mettmann in Auftrag gegebene GISWORKS-Studie sei nicht geeignet, eine brauchbare Risikoabschätzung für die Gefährdungsbeurteilung zu liefern. Es seien lediglich alle Personen ermittelt worden, die in einer bestimmten Entfernung zur Rohrleitung wohnen. Auf diese Weise werde der Eindruck erweckt, dass diese Personenzahl auch bei einer tatsächlichen Leckage betroffen ist. Dies sei aber nicht der Fall, da eine Leckage an einer Pipeline – ein ohnehin höchst unwahrscheinliches – und vor allem punktuelles Ereignis ist. Anders als in der GISWORKS-Studie angenommen handele es sich nicht um eine Aneinanderreihung von Leckagen auf der gesamten Rohrleitungslänge, so der TÜV. Somit beschränke sich die Aussage der Kurzstudie im Wesentlichen auf die Tatsache, dass die CO-Leitung teilweise in der Nähe von Wohnbebauung liege.

„Die Sicherheit des gesamten Projektes steht für uns an erster Stelle, das wurde uns durch die Stellungnahmen des TÜV einmal mehr bestätigt", sagte Werner Breuer, Projektleiter bei der Bayer MaterialScience AG. So verfüge Bayer sowohl über eine 60-jährige Betriebserfahrung im Umgang mit Kohlenmonoxid als auch über langjährige Kompetenz im Betrieb von Pipelines. In Europa werden bereits mehrere Kohlenmonoxid-Pipelines seit langem störungsfrei betrieben. Bayer selbst betreibt eine solche Leitung zwischen den Standorten Dormagen und Leverkusen seit Jahren. Nach wie vor sind Pipelines die sicherste Lösung zum Transport von flüssigen oder gasförmigen Stoffen. „Dennoch haben wir ein Sicherheitskonzept entwickelt, das weit über den gesetzlichen Rahmen hinausgeht und bislang im Pipeline-Bau einzigartig ist", so Breuer weiter.

Den Mitgliedern des Rates der Stadt Dormagen hatte der ehemalige Stadtrat Manfred Puchelt am gestrigen Donnerstag einen umfangreichen Fragenkatalog zum Pipeline-Projekt vorgelegt. Seine abschließende Frage: "Wie erklärt sich das komplette Schweigen der politischen Elite der Stadt Dormagen zu diesem projekt?"
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