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Der neue Turbolöscher im Chemiepark bekämpft Brände mit zwei Flugzeugtriebwerken

04.06.2007 / 14:18 Uhr — duz

Pressefotos Dormagen. Die verteilten Ohrstöpsel waren durchaus angebracht, denn der neue Turbolöscher der Werkfeuerwehr von Bayer Industry Services (BIS) arbeitet keineswegs im Stillen: Das äußerlich eher unscheinbare Gerät bringt es auf bis zu 136 Dezibel und macht damit allein schon seine Besonderheit deutlich. Der Turbolöscher gehört zu einer neuen Generation von Löschfahrzeugen. Er ist auch erst der dritte in Deutschland, der vierte wird demnächst bei Wacker Chemie vorhanden sein. Er ist mit zwei Flugzeugtriebwerken aus Alpha-Jets bestückt - wie sie auch die Bundeswehr nutzt. Jede Düse mit einer Drehzahl von bis zu 23.000 Umdrehungen pro Minute und einem Schub von einer Tonne. Der Durchsatz beträgt 50 Kilogramm Luft pro Sekunde.

Das Löschprinzip: In den durch die Triebwerke produzierten Luftstrahl wird Wasser eigespeist - bis zu 8000 Liter pro Minute. Die Flüssigkeit wird zerstäubt, es entsteht ein Wassernebel. Er kann eine Fläche von 3500 Quadratmetern abdecken, reicht bis zu 150 Meter weit und hat eine Wurfhöhe von bis zu 60 Meter. "So können wir Brände flächendeckend löschen, Gase auswaschen, Brandrauch niederschlagen und brandgefährdete Objekte kühlen", erklärte Dr. Heinz Hammer, der Leiter der Werkssicherheit im Chemiepark Dormagen. Er stellte auch heraus, dass mit dem Löscher den Einsatzkräften der Feuerwehr der Zugang auch zu schwer erreichbaren Einsatzorten erleichtert werde: "Dies dient der effizienten und sicheren Schadensbekämpfung."

Der Turbolöscher hat seinen "Stammsitz" in Dormagen. Im Bedarfsfall steht er aber auch an den Standorten Leverkusen und Uerdingen zur Verfügung. Die hochwertige Technik sei darüber hinaus geeignet, im Rahmen des Transport-Unfall-Informations- und Hilfeleistungs-System (TUIS) der deutschen chemischen Industrie unterstützende Hilfe zu leisten. Chemieparkleiter Dr. Walter Leidinger stellte die weiterhin enge Zusammenarbeit mit den benachbarten Feuerwehren heraus - was die Dormagener Feuerwehr mit Sabine Voss und Werner Rieck an der Spitze nur bestätigen konnte.

Ganz so billig ist der Turbolöscher mit seiner gewaltigen Technik und dem 2500 Liter fassenden Kerosintank natürlich nicht: 850.000 Euro wurden investiert, 300.000 davon stammen von INEOS - die Einsatzmöglichkeiten und Funktionsweisen wurden heute am Ethancracker der INEOS vorgeführt. "Feuerwehrtechnisch nicht ganz richtig", so Hammer, "denn bei einem realen Einsatz greift der Löscher natürlich mit dem Wind an." Was angesichts der Triebwerke noch alles möglich ist, darüber hatte Leidinger schon mal mit Bürgermeister Heinz Hilgers gescherzt: "Wenn demnächst ein rotes Fahrzeug über Dormagen fliegt, dann wundern Sie sich nicht..." Fotos: Detlev Zenk
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