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Bau der Kohlenmonoxidleitung zwischen den Chemieparks wird bald beginnen

21.02.2007 / 16:42 Uhr — Pressemitteilung BIS / duz

Pressefotos Dormagen/Krefeld-Uerdingen. Die Bayer MaterialScience AG hat von der Bezirksregierung Düsseldorf den Planfeststellungsbeschluss für die Kohlenmonoxidleitung zwischen den Chemieparks in Dormagen und Krefeld-Uerdingen erhalten. Damit wird der Bau einer rund 70 Kilometer langen Trasse zum Transport von gasförmigem Kohlenmonoxid beginnen. Diese Entscheidung ist unabhängig vom Beschluss der European Pipeline Development Company (EPDC), ihre geplante Propylenleitung nicht zu bauen. „Wir bedauern diese Entwicklung, werden aber nach wie vor am Bau unserer CO-Leitung festhalten“, sagte Werner Breuer, Projektleiter bei Bayer MaterialScience. „Die Genehmigungsverfahren der geplanten Pipelines sind eigenständig und können daher unabhängig voneinander umgesetzt werden“, erklärte Breuer. Rudi Demeuse, CEO von EPDC, informierte heute darüber, dass die geplante Pipeline als Verbindung zwischen den Häfen von Rotterdam und Antwerpen mit dem Ruhrgebiet nicht weiter verfolgt werde, da das Vorhaben nicht wirtschaftlich sei.

Die Baumaßnahmen für die Pipeline zwischen Dormagen und Uerdingen werden voraussichtlich ein halbes Jahr andauern. Das Vorhaben sei von hohem öffentlichen Interesse und werde deshalb von der Landesregierung NRW unterstützt, heißt es in einer Erklärung von Bayer Industry Services: Kohlenmonoxid (CO) ist einer der wichtigsten chemischen Grundbausteine und wird unter anderem zur Herstellung von Kunststoffen benötigt, beispielsweise in der Automobil- und Freizeitindustrie.

Der nordrhein-westfälische Landtag, der am 15. März 2006 einstimmig ein flankierendes Gesetz zum Bau der Pipeline beschlossen hat, stellte fest, dass die Rohrleitung der Stärkung des Chemie- und Kunststoffstandortes NRW dient, weil regionale Rohstoff-Engpässe beseitigt werden. Zugleich verbessere die Pipeline die Umweltbilanz, da das Kohlenmonoxid im Chemiepark Dormagen nach neuestem Stand der Technik produziert werde. Die Sicherheit der Kohlenmonoxid-Pipeline stehe an oberster Stelle. So erfülle die geplante Fernleitung die Anforderungen der gesetzlichen Richtlinien auch über das geforderte Maß hinaus. „Ein umfassendes Konzept aus technischen und organisatorischen Maßnahmen ist unter anderem vom TÜV begutachtet worden und gewährleistet ein Höchstmaß an Sicherheit“, erklärt Werner Breuer.

So bestehen die mit Kunststoff ummantelten Stahlrohre (Durchmesser: 25 Zentimeter) aus verformungsfähigen Werkstoffen. Damit seien sie sicher vor eventuellen Erschütterungen. Darüber hinaus werde die Leitung tiefer verlegt als gesetzlich gefordert. Die Rohre der CO-Pipeline werden 1,40 Meter unter der Erde liegen, vorgegeben ist eine Tiefe von einem Meter. Ein Sicherheitsnetz aus einem reißfesten Gitternetz werde über der Leitung verlegt und schütze die Rohre gegen äußere Einflüsse. Die Pipeline ist generell für einen Betrieb von bis zu 100 bar ausgelegt. Dennoch werde die Leitung im normalen Betriebsdruck lediglich mit 13,5 bar betrieben. Zusätzlich werde die Pipeline in einer Betriebszentrale rund um die Uhr durch fachkundige Mitarbeiter überwacht. Dazu gehören auch regelmäßiges Begehen und Überfliegen der Trasse. Diese ist im gesamten Verlauf der Strecke als Fernleitung äußerlich gekennzeichnet.

Sollte es durch äußere Einwirkung dennoch zu einer Beschädigung der Leitung kommen, greift ein modernes Leck-Erkennungssystem, das auf der gesamten Länge der Trasse installiert werde. „Damit sind die Mitarbeiter der Betriebszentrale in der Lage, bereits kleinste Leckagen sehr schnell zu erkennen und entsprechend zu reagieren. Durch mehrere Schieberstationen kann die Leitung beispielsweise abgeriegelt und bei Bedarf vollständig entleert werden“, so Breuer. Ebenso liegen bereits Erfahrungen einer vorhandenen CO-Pipeline zwischen den Standorten Dormagen und Leverkusen vor, die von Bayer MaterialScience seit Jahren sicher betrieben werde.

Gemeinsam mit den Werkfeuerwehren der Chemieparks und den zuständigen Feuerwehren der beteiligten Kommunen werde ein umfangreicher Alarm- und Gefahrenabwehrplan erarbeitet. Darin werden beispielsweise Meldewege und Alarmierungspläne für die Einsatzkräfte der Feuerwehren festgelegt sowie die notwendige Ausrüstung für eine mögliche Gefahrenabwehr abgestimmt. Der Alarm- und Gefahrenabwehrplan muss von der Bezirksregierung vor Inbetriebnahme der Leitung genehmigt werden. Die CO-Pipeline soll noch in diesem Jahr ihren Betrieb aufnehmen.
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