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24.09.2008 / 23:33 Uhr — Angelika Riemann / duz
Formen, Farben, Dekore: Das in Deutschland technisch und material-ästhetisch innovative Keramik-Design der 50er Jahre bietet ein beeindruckend großes Spektrum an gestalterischer Vielfalt auf einem hohen Niveau. Im Museum Zons dokumentieren seit heute rund 300 Objekte in 32 Vitrinen diese Vielfalt auf eindrucksvolle Weise. Die Ausstellung bietet einen umfassenden Überblick über die deutsche Keramik der 50er Jahre.
Es gibt kaum ein Thema, das ausgelassen wurde, auch nicht die Gebrauchsgeschirre. Museumschefin Angelika Riemann: „Meines
Wissens hat bislang kein Museum in Deutschland einen derart umfassenden
Überblick über die Entwicklungen der keramischen Produktion der 50er Jahre
gezeigt.“ Die Vitrinen „Blick zurück“ mit Gestaltungen aus der Zeit des
Nationalsozialismus und „Blick voraus“ mit ausgeführten Entwürfen der
siebziger Jahre bilden den Anfangs- bzw. Endpunkt dieser kreativen Phase.
Keramik der 50er Jahre - darunter verstehen einige das, was Oma im Schrank hatte. Mitnichten: In Zons sind Dinge zu sehen, die die damals Älteren mit Sicherheit nicht gekauft hätten. Etliche Schalen, Vasen, Wandteller waren in der Form zu gewagt, in den Farben zu schrill und in den Dekoren zu
ausgefallen. Keramiker aus NRW sind vertreten, besonders der leider
vergessene Anton van Eyk, der in Nettetal sein Atelier hatte (Foto Mitte).
1950 tauchte die erste für die Serienfertigung bestimmte asymmetrische Form auf: die legendäre „Schwangere Luise“ (Foto oben) von Fritz Heydenreich, produziert durch Rosenthal. Die neuartigen Formen, die abstrakt-expressiven Dekore und die eigenwilligen Glasuren bestimmten zunehmend das Bild der keramischen Objekte und waren um 1955 bei allen führenden Herstellern zu finden. Das untere Bild zeigt die Elma-Keramik Schale Haiti 1958.