Pflegeberufe in Theorie und Praxis - Generationen im Dialog
Eine besondere Unterrichtsstunde erlebten Schülerinnen und Schüler der Internationalen Förderklassen (IF) am Berufsbildungszentrum (BBZ) Dormagen: Die 16- bis 18-Jährigen erhielten sowohl einen theoretischen als auch einen praktischen Einblick in die Vielfalt der Pflegeberufe.
Die Jugendlichen mit Flucht- oder Migrationserfahrung, die erst seit kurzer Zeit in Deutschland leben, waren zu Besuch in der Senioreneinrichtung Markuskirche, wo sie von den Bewohnerinnen und Bewohnern herzlich aufgenommen wurden. Eine gemeinsame Malaktion in einem weihnachtlich geschmückten Gemeinschaftsraum half, Berührungsängste abzubauen und ins Gespräch zu kommen. Übersetzungsapps auf Smartphones erleichterten die Kommunikation, wenn die Deutschkenntnisse der jungen Gäste noch Lücken aufwiesen.
Nachdem kürzlich ein Berater des Bundesamts für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben die Bandbreite moderner Pflegeberufe vorgestellt hatte, luden die Schulsozialarbeiterinnen und -arbeiter des BBZ sowie die schulinterne Koordinatorin der Initiative „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ zu der Veranstaltung ein. Unterstützt wurden sie von der Bundesverdienstkreuzträgerin Gisela Dornbusch, die sich für die Integration von Migrantinnen und Migranten engagiert und Mitglied im Seniorenbeirat der Stadt ist, sowie von Mitarbeitenden der Markuskirche. So konnten die Jugendlichen neben alles theoretischen Informationen auch praktische Eindrücke sammeln.
Schulleiter Olaf Creutzburg und der stellvertretende Schulleiter Ralf Weber, der sich persönlich ein Bild von der Aktion machte, sind sich einig: „Wir möchten Brücken zwischen Generationen und Kulturen bauen und die Werte von Toleranz, Empathie und Inklusion stärken. Unser Bildungsauftrag verbindet sich hier mit sozialer Verantwortung – als Antwort auf den demografischen Wandel und als Beitrag zur Integration sowie zur Sicherung des Fachkräftebedarfs in der Pflege.“
Peter Buik vom Technologiezentrum Glehn übernahm den theoretischen Teil zu den vielfältigen beruflichen Chancen im Pflegebereich. Dieser orientierte sich praxisnah an der Arbeit in Senioreneinrichtungen. Er beantwortete zudem Fragen, die die Jugendlichen teilweise bereits im Vorfeld in ihren Klassen vorbereitet hatten. Dabei ging es nicht nur darum, wer aufgrund seines Status und seiner Deutschkenntnisse eine Ausbildung beginnen kann, sondern auch um Ausbildungsdauer und Verdienstmöglichkeiten.
Mit Hinweisen auf konkrete Angebote, etwa unterschiedliche Praktika in der Markuskirche oder individuelle Beratungstermine bei der gemeinnützigen Beschäftigungsförderungsgesellschaft mbH Rhein-Kreis Neuss (bfg) zur Planung des eigenen Berufswegs, endete die besondere Unterrichtsstunde. Wiederholungen in weiteren Einrichtungen sind bereits geplant.
Foto(s): © Dormago - bs
