Enormes Solarpotenzial auf den Dächern in Dormagen
Die Stadt Dormagen treibt den Ausbau erneuerbarer Energien nach eigener Aussage systematisch voran. Um das große Solarpotenzial auf städtischen Gebäuden effizient zu nutzen, hat die Stadtverwaltung das Beratungsunternehmen Drees & Sommer mit der Erstellung eines Photovoltaik-Masterplans beauftragt. Das Unternehmen analysiert dafür 180 Gebäude an rund 90 Standorten und entwickelt ein umfassendes Konzept mit technischer Bestandsaufnahme, Potenzialanalyse, Machbarkeitsstudie und einer strategischen Priorisierung. Die Gesamtergebnisse sollen 2026 vorliegen.
Gerade öffentliche Gebäude bieten große ungenutzte Flächen für Solarstrom. „Auch auf Dormagens Dächern ist das Photovoltaik-Potenzial noch sehr groß. Der PV-Masterplan ist daher ein konsequenter Schritt, um unsere kommunalen Liegenschaften zukunftsfähig aufzustellen und die Klimaschutzziele der Stadt zu erreichen“, erklärt Dr. Martin Brans, Technischer Beigeordneter der Stadt Dormagen.
Dormagen investiert seit vielen Jahren in Klimaschutz und erneuerbare Energien. Erst im Sommer 2025 erhielt die Stadt eine Förderung von 330.000 Euro für neue Photovoltaikanlagen auf kommunalen Dächern. Geplant sind Anlagen unter anderem auf einer Sportanlage in Zons, der Stadtbibliothek sowie zwei Schulen. Drees & Sommer betrachtet im Auftrag der Stadt nicht nur technische Fragen wie Dachstatik, elektrische Infrastruktur, Brandschutz oder denkmalrechtliche Aspekte. Auch Synergien mit extensiver und intensiver Dachbegrünung, Anforderungen aus dem Gebäudeenergiegesetz und der EU-Gebäuderichtlinie sowie mögliche Förderprogramme fließen in die Bewertung ein.
Photovoltaik-Anlagen auf Gebäuden mit hohem Tagesstrombedarf wie Schulen oder Sporthallen sind für die Stadt besonders wirtschaftlich. Sie senken langfristig die Betriebskosten und reduzieren CO₂-Emissionen. Überschüssiger Strom kann zudem in das öffentliche Netz eingespeist werden und kommt damit auch den Menschen in Dormagen zugute. Insgesamt schätzt die Stadt das Solarpotenzial auf allen Dormagener Dächern – öffentlichen wie privaten – auf rund 225.000 Megawattstunden pro Jahr. Das entspricht in etwa dem Jahresstromverbrauch von rund 56.000 Haushalten.
Der Photovoltaik-Masterplan soll eine zentrale Entscheidungsgrundlage für künftige Investitionen darstellen. Neben der grundsätzlichen Machbarkeit werden auch Speicherlösungen und Mieterstrommodelle geprüft. In Nordrhein-Westfalen gilt seit 2024 eine Solarpflicht für Neubauten von Nichtwohngebäuden. Seit 2025 ist sie auch für grundlegende Dachsanierungen bei kommunalen und landeseigenen Gebäuden vorgeschrieben. Die Stadtverwaltung betont: „Dormagen setzt damit frühzeitig auf eine vorausschauende und nachhaltige Nutzung seiner Dachflächen.“
Foto(s): © Stadt Dormagen
