Eingeritztes Dankeschön war auf der Apfelschale zu lesen
Kreisdechant Pfarrer Hans-Günther Korr eröffnete den diesjährigen Elisabethtag im Kloster Knechtsteden. Eingeladen hatte die Gemeindecaritas zum Dankeschön an die zahlreichen Ehrenamtlichen, die sich das ganze Jahr über in den vielfältigen Diensten der Caritas und den sozial-karitativen Gruppierungen der katholischen Pfarrgemeinden im Rhein-Kreis Neuss engagieren. Dazu zählen beispielsweise Spaziergänge oder Gesellschaftsspiele mit den Bewohnern einer Demenz-Station oder die Betreuung eines Mannes, der an einem Hirntumor erkrankt ist.
Das Motto des diesjährigen Zusammenkommens in Knechtsteden hieß „Interreligiosität“. Caritas-Vorstand Benjamin Lampa nannte in der Theaterscheune zur Begrüßung der rund 150 Gäste aus dem Wohlfahrtsverband und aus den Pfarrgemeinden die fünf Prinzipien, an denen die Caritas ihr christliches Selbstverständnis im interreligiösen Kontext der Weltreligionen orientiert: „Dies sind Menschlichkeit, Gewaltlosigkeit, Gerechtigkeit, Wahrhaftigkeit und vor allem die goldene Regel Gegenseitigkeit.“
Das konkretisierte Lampa in der abschließenden Talkrunde, an der neben Pastor Korr als Vorsitzender des Caritasrates auch Dorothea Gravemann als Vertreterin der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit Neuss, der Islamwissenschaftler Enes Atac sowie Murat Gök als muslimischer Ehrenamtlicher des Vereins GIVE (Gesellschaft für interkulturelle Verständigung Kerpen) teilnahmen. „Wir sind bunt. Wenn wir Bewerber fragen, warum sie sich für die Caritas entschieden haben, kommt häufig als Antwort: Weil ihr die Nächstenliebe lebt.“
Murat Gök sieht im interreligiösen Dialog vor allem das deutsch-türkische Theaterprojekt „Halber Apfel“ als wichtigen Baustein. Die Botschaften dieses Laienschauspiel-Ensembles um den Autor, Schauspieler und Regisseur Murat Isboga konnte das Publikum vor dem Talk ausgiebig genießen. Die Szenen aus „Öztürks III – Die Traumhochzeit“, die von der Liebe zwischen der Deutschen Nina und dem Türken Hakan handelt, lösten spontanen Zwischenapplaus aus. Mit dem zentralen Satz „Wir lieben uns - das ist doch das, was zählt“, überwindet das Paar aus unterschiedlichen Welten Vorurteile und Ressentiments, sodass am Ende sogar die Väter Freundschaft schließen und der Hochzeitstanz ein Fest der Freude wird.
Apropos halber Apfel: Einen ganzen Apfel für den Nachhauseweg nach dreieinhalb kurzweiligen Stunden mit vielen Anregungen, Kultur und einem reichhaltigen Buffet gab es für jeden Ehrenamtlichen, persönlich überreicht von Silvia Wolter und Jürgen Weidemann von der Gemeindecaritas. Das ´Dankeschön` war auf dem vitaminreichen Giveaway in die tiefrote Schale eingeritzt.
Foto(s): © Axel Küppers

