Portraitkonzert ist herausragender Komponistin gewidmet
Ihre Mutter war Lehrerin, der Vater Landvermesser. Als Sechsjährige ging die am 24. Oktober 1931 in Tschistopol (Tatarische Autonome Sowjetrepublik) geborene Sofia Gubaidulina zur Kindermusikschule, mit acht Jahren begann sie zu komponieren. Sie besuchte ein Musikgymnasium, studierte Klavier und Komposition am Konservatorium von Kasan, später wechselte sie zum Moskauer Konservatorium über. Sie zählte zu den weltweit wichtigsten zeitgenössischen Komponistinnen und starb in diesem Jahr am 13. März. Ihr ist das Portraitkonzert Sofia Gubaidulina gewidmet, das als 19. Konzert der Reihe Komponistinnen am Freitag, 28. November, ab 19 Uhr in der Nordhalle Zons stattfindet.
Seit 1963 war Sofia Gubaidulina - nach Heirat, Geburt einer Tochter und Scheidung - freischaffend tätig. Zunächst komponierte sie Werke für Filme, widmete sich der Improvisation und trat in Jazzclubs auf. 1975 gründete sie zusammen mit zwei Musikern ein „Komponistenlabor“, das zu zweit oder zu dritt mit ungewöhnlichen Klängen und Instrumenten improvisierte. Bedingt auch durch ihre Religiosität komponierte Gubaidulina monumentale Orchesterwerke mit und ohne Solisten, aber auch zahlreiche Solowerke, sowie Kammermusik. Ausgezeichnet mit einem Stalin-Preis waren ihre eigenen kompositorischen Instinkte nicht zu vereinbaren mit der Idee des geforderten Sowjetischen Realismus. Ihre Werke wurden fortan von der Partei verboten.
Unterstützung erhielt sie von prominenten Komponistinnen und Komponisten sowie Interpreten, unter anderem von Schostakowitsch und dem Geiger Gidon Kremer, der bei ihr neue Stücke bestellte und ihre Musik im Westen bekannt machte. Seit 1992 lebte sie in Deutschland.
Ihr Werk in einem Programm darzustellen, ist unmöglich, sagen die Veranstalter von Kreismuseum und Förderverein: „Daher wird das Komponistinnen-Konzert Gubaidulina selbst in Solowerken zu Gehör bringen und ihre Persönlichkeit im Spiegel ihrer Wegbereiter betrachten.“ Ausführende sind Anna Herbst (Sopran), Dorothy Gemmeke (Klavier), Elisabeth Moog (Violine) und Cosima Streich (Violoncello).
Der Eintritt beträgt 17 Euro, Mitglieder des Fördervereins zahlen 14, Schüler und Studenten 9 Euro. Reservierung wird erbeten unter Tel.: 02133 53020 oder per E-Mail.