Bei Vera Weber flimmert der Rhein wie flüssiges Gold
Vera Weber dürfte dem Jahr 2025 bereits jetzt einen ganz besonderen Stellenwert beimessen: Die Dormagener Naturfotografin stellte bis September 16 Fotos im Museum der Deutschen Binnenschifffahrt in Duisburg aus; ihre Aufnahme „Love is in the air“ wurde beim belgischen Fotowettbewerb „Emotion’Ailes" ausgezeichnet und hing neben anderen Bildern aus der ganzen Welt in der Kathedrale Saint-Aubain in Namur - und sie veröffentlichte ihr erstes Buch: „Der Rhein - Km 717 - Wasser, Farbe und Licht in Bewegung“.
Der gewöhnliche Blick auf den Fluss und die Umgebung lässt solch wunderbare „Rhein-Bilder“ nicht zu. „Die Kunstwerke zeigen, wie wandelbar Wasser ist. Es kann glatt und dunkel wirken oder flimmern wie flüssiges Gold. Immer anders“, beschreibt der Duisburger Museumsdirektor Dr. Dennis Niewerth treffend die Arbeiten von Vera Weber. Ob diese aber als Kunst anzusehen sind, ist für die Fotografin gar nicht entscheidend: „Ich sehe das Schöne in den Augenblicken und will die Natur so ablichten, wie ich sie gerade wahrnehme“, betont die Hackenbroicherin.
Dazu braucht sie passendes Wetter und die richtige Lichtstärke - die Strahlkraft oder den reduzierten Schein der Sonne. Vera Weber hat die Idee im Kopf, vor Ort lässt sie sich gerne vom Bauchgefühl leiten. Wenn sie daheim zur Kamera greift, dann geht es anschließend oft mehrere Stunden in die Natur. „Ich danke meiner Familie für das Verständnis und die Unterstützung meiner Leidenschaft.“ Später können alle sehen, dass sich der zeitliche Aufwand einmal mehr gelohnt hat: „Es gibt so viel unfassbar Schönes direkt vor unserer Haustür. Wir müssen nur hinsehen.“
Vera Weber schaut genau hin. Die nähere Betrachtung des Rheins begann mit Spaziergängen: „Auf Höhe von Rheinkilometer 717 sind mir erstmals die Strukturen und Farben des Wassers am Rhein bewusst geworden. Dort habe ich die ersten Aufnahmen geschossen.“ Es wurden mehr und mehr Bilder, die an unterschiedlichen Rhein-Abschnitten entstanden. Aber das ist nur ein Teil ihres Schaffens. Sie liegt auch über Stunden auf Feldwegen und wartet auf den Fuchs. Oder beobachtet den Hasen, wie er frisst. „Das ist einfach schön“, erzählt das Vollmitglied der Gesellschaft für Naturfotografie (GDT). Bei ihren Bildern wird „nichts rein- oder rausretuschiert.“ Künstliche Intelligenz ist für sie (noch) kein Thema.
Leicht umprogrammiert hat sie ihre Kamera, aktuell die Canon R5, um besser mit der Fokussierung arbeiten zu können. „Die Finger wissen, wo sie was finden“, ist die richtige Technik von besonderer Bedeutung. Genau wie die Kleidung: „Ich ziehe immer die gleiche Hose an, wenn ich fotografiere. Da weiß ich, wo etwa das Putztuch ist.“
50 Fotografien im Buch
Das Buch zum Projekt „Km 717“ ist direkt für 20 Euro (zuzüglich Versand) bei Vera Weber erhältlich. Oder aber in der City-Buchhandlung und im Kreismuseum Zons. 50 abstrakte Fotografien vom Wasser des Rheins sind auf 72 Seiten zu sehen. Begleitet werden die Bilder von kurzen Texten, die beschreiben, in welcher Atmosphäre die Fotografien entstanden sind.
Übrigens: Wer Interesse hat, die Fotografin auf einem Spaziergang entlang des Rheins zu begleiten, kann sie per Mail anschreiben: vera@naturfoto-weber.de. Weitere Informationen auf der Homepage: http://www.naturfoto-weber.de
Foto(s): © privat

