Denkmaltag: Technik und Kultur im Kloster Knechtsteden
Am vergangenen Sonntag öffnete das Missionshaus Knechtsteden im Rahmen des Tags des offenen Denkmals seine Tore – und stieß auf reges Interesse. Der Förderverein Missionshaus Knechtsteden e.V. bot ein vielseitiges Programm, das Technik, Handwerk, Geschichte und Musik eindrucksvoll verband.
Die historische Schlosserei des Klosters zog Jung und Alt an. Schmied Jupp Hodenius und sein Zuschläger Richard Füchtenbusch demonstrierten das alte Handwerk des Schmiedens. Die Besucher konnten hautnah erleben, wie individuell gestaltete Briefbeschwerer mit Präzision und Kraft gefertigt wurden – ein faszinierender Einblick in ein fast vergessenes Handwerk.
Ein weiteres Highlight war die Inbetriebnahme eines historischen Deutz-Dieselmotors von 1929. Der Motor diente einst sowohl zur Stromerzeugung als auch zum Antrieb mechanischer Geräte über Transmissionsräder. Die Gäste erhielten nicht nur Einblicke in die Geschichte des Motors und seiner technischen Details, sondern auch in die des gesamten Handwerkertrakts. Vor der Schlosserei wurde frisch gebackener Streuselkuchen angeboten – ein beliebter Treffpunkt für Gespräche und kleine Stärkungen.
Rund 100 Interessierte wurden von Stephan Großsteinbeck vom Vereinsvorstand durch Kloster und Kirche geführt und erhielten einen spannenden Einblick in die fast 900-jährige Geschichte des Wallfahrtsorts Knechtsteden. Besonders beachtet wurde das kunsthistorisch bedeutende Fresko von 1160, das viele zum ersten Mal bewusst wahrnahmen. Pater Bruno Trächtler von den Spiritanern ergänzte die Führung mit Informationen zur weltweiten Missionsarbeit seines Ordens.
Zum Abschluss erlebten rund 150 Gäste ein einstündiges Glockenkonzert und erfuhren dabei Interessantes über die Geschichte der Glocken und ihre individuelle Bedeutung. Glockensachverständiger Markus Mockel und Organist Shawn Kühn präsentierten ein abwechslungsreiches Programm, bei dem die Basilikaglocken einzeln, im Zusammenspiel und in Kombination mit der Orgel zu hören waren. Höhepunkte waren das seltene Beiern – rhythmisches Anschlagen der Glocken von Hand – sowie das Bammschlagen, bei dem eine Glocke durchläuft und weitere im Rhythmus angeschlagen werden.

