© Suling & Zenk GbR / Erstellt am 06.09.2025 - 01:14 Uhr

ROBIN WOOD und Wasserbündnis für mehr Wassergerechtigkeit

05.09.2025 / 15:58 Uhr — Dormago / duz

Auf dem Rhein und an Land demonstrierten heute Vertreter von ROBIN WOOD und dem Wasserbündnis Rheinisches Revier dort, wo RWE in den Startlöchern steht, um mit dem Bau der Rheinwassertransportleitung (RWTL) hin zum künftigen Hambacher See zu beginnen. Auch wenn in absehbarer Zeit mit der Baugenehmigung zu rechnen ist, fordern beide Gruppen: „RHEIN.LAND.WASSER schützen – RWE muss zahlen!“ sowie „Klimagerechtigkeit heißt Wassergerechtigkeit!“ Bevor ein solches „mit vielen Fragezeichen verbundenes Projekt“ realisiert werde, sollen „öffentlich zugängliche, unabhängige Gutachten die Unbedenklichkeit für Landschaft, Gewässer und Trinkwasserversorgung nachweisen und RWE die langfristige Finanzierung über einen Ewigkeitslasten-Fonds sichern“, erklären ROBIN WOOD und das Wasserbündnis. Die Braunkohle-Tagebaulöcher sollten ihrer Meinung nach nicht vorschnell mit Rheinwasser geflutet werden.

Angesichts von Klimakrise und Wasserknappheit sei unklar, ob die Entnahme so großer Wassermengen auf lange Sicht umsetzbar ist. Zusätzlich erscheine es fraglich, ob „das Rheinwasser mit dem angrenzenden Chemiepark und der schwankenden Wasserqualität bedenkenlos für die Befüllung der Tagebaue und die Versorgung der umliegenden Feuchtgebiete verwendet werden kann.“

Kritisch sei darüber hinaus, dass „der Industrie in der Vergangenheit immense Wasserentnahmen kostenfrei zugestanden wurden.“ Diese Praxis widerspreche dem Grundsatz der Verteilungsgerechtigkeit von kostbaren Ressourcen wie Wasser. Der Zugang zu sauberem Trinkwasser dürfe nicht durch eine Bevorteilung der Industrie zusätzlich gefährdet werden. Die Forderung: RWE müsse für die Wasserentnahme zahlen und die Finanzierung dieser Kosten und weiterer Risiken durch die Einrichtung eines Ewigkeitslasten-Fonds langfristig garantieren. Die Trinkwasserversorgung für die Bevölkerung müsse Vorrang haben vor der Bereitstellung von Wasser für die Industrie.

ROBIN WOOD ist zurzeit unter dem Motto „Like the sea we rise – volle Fahrt voraus für Klimagerechtigkeit“ mit dem Aktionsfloß „Robina Wald“ auf dem Rhein von Mainz bis Düsseldorf unterwegs. Die Crew nutzt die Tour, um sich zu vernetzen und sich gemeinsam mit anderen Gruppen für den Schutz von Wasser und Wald sowie für ein solidarisches Klima starkzumachen. Die Organisation versteht sich als gewaltfreier Umweltaktionsverein, der seit 1999 fast regelmäßig die Floßtour durchführt, als „ganz besonderes Mittel unseres bunten Protests.“ Für Marit Schneider ist eine solche Tour auch „durchaus entspannend“ abseits von ihrer beruflichen Arbeit in einem Ingenieurbüro.

Foto(s): © Dormago / duz

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Mit Bannern wurde heute auf dem Floß und an Land demonstriert