Anna Faber vom WSC überzeugt bei Extremkajak-WM
Im vergangenen Jahr belegte Anna Faber vom WSC Bayer Dormagen Platz drei bei den Deutschen Slalom-Meisterschaften. Nun wagte die angehende Journalistin den Schritt ins Extremkajak – und sicherte sich bei ihrem ersten internationalen Wettkampf auf Anhieb einen Platz unter den Top Five der Weltelite.
Einmal jährlich wird die Moldau am Auslauf des Stausees Lipno, dem größten See Tschechiens, zum Mekka der Kanusportler. Drei Tage lang verwandelt sich der Fluss durch kontrolliertes Ablassen von Wasser in ein spektakuläres Wildgewässer. In diesem Jahr war der Ort Schauplatz der Weltmeisterschaft im Extremkajak, einer Disziplin, die dort beginnt, wo klassisches Kanufahren an seine Grenzen stößt: auf reißenden Flüssen, steilen Wasserfällen und verblockten Katarakten.
Die Vorbereitungszeit für Faber war knapp: „Ich konnte diesen Sommer nur eine Woche an der Soca trainieren“, erklärt sie. „Aber ich versuche, neben dem Beruf so viel wie möglich von meiner Fitness aus der Leistungssport-Karriere zu erhalten.“ Das Qualifikationsrennen am Freitag stellte die 118 Teilnehmenden vor eine besondere Herausforderung: Im Massenstart galt es, sich über mehr als vier Minuten im tosenden Gewässer zu behaupten – eine Prüfung für Technik, Mut, Kraft und Ausdauer. Halbfinale und Finale wurden dagegen auf einer deutlich kürzeren Strecke im Einzelrennen ausgetragen.
„Schon eine Woche vor dem Start hatte ich ein mulmiges Gefühl“, erinnert sich Faber. Doch mit Platz acht bei den Frauen qualifizierte sie sich für das Halbfinale der besten Zehn. Um ins Finale zu kommen, musste sie sich noch einmal steigern – nur die Top Five durften antreten. Die Punktlandung gelang: Mit einer Verbesserung um anderthalb Sekunden rückte Faber auf Rang vier vor, nur gut eine Sekunde hinter der Drittplatzierten, River Mutton aus Neuseeland, und drei Sekunden hinter der neuen Weltmeisterin Coline Charel aus Frankreich.
„Es hat riesigen Spaß gemacht! Ich liebe den Wettkampf, und diese Erfahrung hat mir ganz neue Perspektiven eröffnet“, sagt die Augsburgerin, die weiterhin für den WSC Bayer Dormagen an den Start geht.
Foto(s): © Jakob Martikan
