Rhein-Rotfärbung durch Ablösung von Eisenocker-Ablagerung
Dormagen. Am 15. August sorgten sich zahlreiche Menschen um den Zustand des Rheins. Unübersehbar war die rötliche Verfärbung zwischen dem Kölner Norden, Dormagen und Neuss. Mitarbeiter der Kreispolizeibehörde, der Wasserschutzpolizei und der Feuerwehr hatten sich die Situation vor Ort angesehen. Anschließend erklärte die Polizei: Die Verfärbung sei aufgrund einer Reaktion des Wassers mit Eisenoxid entstanden. Eine Gefahr für Umwelt und Menschen bestehe aktuell nicht. Und: Die zuständigen Behörden haben Kenntnis und kümmern sich.
Auf Anfrage von DORMAGO bestätigt heute die Bezirksregierung Köln Vermutungen und erklärt: „Die aufgetretenen Verfärbungen im Rhein stammen aus dem Kölner Randkanal, der linksrheinisch im Bereich des Worringer Hafens in den Rhein mündet. In den Kölner Randkanal leiten neben einigen Industriebetrieben, Kläranlagen und Oberflächenentwässerungen auch die RWE Power AG Teile ihrer Grubenwässer aus dem Tagebau Hambach (früher Tagebau Frechen) ein. Aus dem Tagebau Garzweiler wird kein Wasser zum Kölner Randkanal abgeleitet. Durch einige der Einleitungen kommt es zu Eisenocker-Ablagerungen im Randkanal. Es ist davon auszugehen, dass die Rotfärbung des Rheins durch eine Ablösung dieser Ablagerungen in Rohrleitungen oder im offenen Teil des Kölner Randkanal verursacht wurde“, sagt Dirk Schneemann, Pressesprecher der Bezirksregierung.
Die Eisenocker-Problematik sei den zuständigen Behörden bekannt. Ein Gutachten schließe 2023 mit der Aussage, dass es durch die rostfarbenen Ablagerungen zu keiner Gewässergefährdung komme. Schneemann: „Unabhängig davon wurden und werden auch weiter Lösungen diskutiert, diese Ablagerungen zu vermeiden bzw. die Ablösungen zu minimieren.“