Handballer stehen vor dem ersten Pflichtspiel
Ein junges Team aus Überzeugung: „Es ist schon ungewöhnlich, dass ich jetzt mit 25 Jahren der zweitälteste bin“, lacht Christian Simonsen. Der Torwart ist Nachfolger von Sören Steinhaus als Kapitän des Handball-Zweitligisten – gleichberechtigt mit „Senior“ Peter Strosack, der dieses Amt bereits im letzten Jahr ausübte. Der Rechtsaußen ist ein großer Verfechter der Nachwuchsarbeit in Dormagen: „Hier im Sportcenter kann man Spieler sehen, die in einigen Jahren in der 1. Liga spielen. Das ist doch großartig.“ Für Trainer Julian Bauer steht längst fest: „Nicht das Alter eines Spielers ist entscheidend, es geht um Qualität und Erfahrung.“ Und was schweißt so junge Menschen besser zusammen als eine solch packende Saison 2024/25, die den TSV am letzten Spieltag noch auf Tabellenplatz 9 katapultierte.
Der Lohn ist der DHB-Pokalwettbewerb, an dem die Dormagener nach längerer Pause mal wieder teilnehmen dürfen: Gastgeber der 1. Runde an diesem Samstag, 16. August, ist Nachbar Longericher SC. Die Partie wird um 19 Uhr in der Sporthalle der Carl-von-Ossietzky Gesamtschule in Köln-Longerich angepfiffen.
Noch können nicht alle Spieler eingesetzt werden: Florian Boehnert befindet sich nach der in der letzten Spielzeit erfolgten Schulter-Operation im Aufbautraining und wird vermutlich erst im Oktober wieder auf dem Feld stehen. Am Dienstag zog sich Finn Schroven im Training eine Fußverletzung zu, die ihn zu einer Pause zwingt. Jan Schmidt kam mit einer Handverletzung von der U21-WM zurück, ist aber auf einem guten Weg und spielte bereits kurz am Mittwoch gegen Lemgo. Und der talentierte Vinzent Bertl ist so etwas wie ein „Pechvogel“. Verletzungen verhinderten seinen Einsatz in der vergangenen Spielzeit. „Wir geben ihm alle Zeit der Welt. Auch er wird uns helfen“, betont Bauer.
Die Neuzugänge sind Youngster, die beim TSV die Gelegenheit bekommen sollen, sich langfristig zu entwickeln. Das gilt für Kreisläufer Julius Hein (18) ebenso wie für Rückraumspieler Gustav Pedersen (20), den sein aus Dänemark anreisender Vater und frühere TSV-Spieler Torben Pedersen am Samstag persönlich unter die Lupe nehmen will.
Der Verlust von Sören Steinhaus schmerzt natürlich. Eine gelegentliche Rückkehr ist nicht ausgeschlossen, nachdem jetzt mit seinem neuen Arbeitgeber und Erstliga-Aufsteiger Bergischer HC eine Vereinbarung über ein Zweitspielrecht getroffen wurde. „Sören spielt aber in meinen Planungen keine Rolle“, erklärt Julian Bauer. Fester Bestandteil des TSV-Teams bleibt Jan Schmidt, auch wenn er nun im Gegenzug ein Zweitspielrecht für den BHC hat.
Nach drei Siegen in den Vorbereitungsspielen gegen HSG Krefeld (36:26), Longericher SC (32:31) und TuSEM Essen (36:33) kassierte die Mannschaft am Mittwoch die 25:38 (13:22)-Niederlage gegen den TBV Lemgo. Es gibt leichte Veränderungen in der Vorbereitung: Das für den 19. August geplante Spiel gegen den ASV Hamm entfällt. Gegner bei der Vorstellung der Mannschaft im Rahmen des Sommerfestes am Samstag, 23. August, ist Bundesligist HSG Wetzlar.