Test-Szenarien im Sportzentrum und in Mülleimern erweitert
Dormagen. Mit digitalen Lösungen Prozesse optimieren, unnötige Arbeiten reduzieren und dadurch Ressourcen sparen: Dabei spielt immer öfter die Stadtmarketing- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft Dormagen (SWD) als städtisches Tochterunternehmen eine maßgebliche Rolle. Im Handlungsfeld „Strukturwandel und Smart City“ werden die Möglichkeiten des Einsatzes von Sensorik und der eigens entwickelten Netz- und Dateninfrastrukturen im Stadtgebiet immer klarer. „Was mit einem Vertrauensvorschuss von Verwaltungsvorstand und Politik begann, wird immer mehr zu einem Werkzeug, um digitale und nachhaltige Services zu entwickeln, die der Gesellschaft in unterschiedlichen Bereichen nützen. Unsere Strategie geht also auf“, meint André Heryschek, SWD-Leiter für Strukturwandel und Smart City.
Konkret wurden jetzt im Sportzentrum Hackenbroich und in den öffentlichen Mülleimern vor dem Historischen Rathaus die Test-Szenarien erweitert. Zum einen messen nun Bodensensoren an vier Stellen den pH-Wert, die Bodentemperatur und -feuchtigkeit des Fußballplatzes des TuS Germania Hackenbroich, zum anderen wird ebenfalls an vier Stellen auf dem Paul-Wierich-Platz der Füllstand der öffentlichen Mülleimer erhoben: Zwei von vier Anwendungsfällen im Rahmen des DatenMarktplatz.NRW, einem durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie geförderten Projekt zur Etablierung einer Datenwirtschaft.
„Die Bodensensoren in Hackenbroich werden durch eine Wetterstation ergänzt und schicken ihre Daten über das LoRaWAN-Netz zur Urbanen Datenplattform (UDP), wo sie in einem Grünflächen-Dashboard visualisiert werden. Zudem werden sie KI-gestützt ausgewertet, um Empfehlungen für Düngung, Bewässerung oder Aerifizierung abzuleiten“, erklärt SWD-Projektleiter Numan Kuru. Ziel ist es, den Pflegeaufwand und die Kosten zu senken, ohne die Qualität der Rasenfläche zu beeinträchtigen. Zudem wird das Ehrenamt unterstützt, da die Grünflächenpflege der Sportanlage durch den TuS Germania Hackenbroich erfolgt. Wenn sich das System bewährt, könnte es zukünftig auch auf weitere Flächen übertragen werden.
Etwas anders verhält es sich bei der Mülleimer-Leerung in der Innenstadt. Dort profitiert der Stadtkonzern von den Erkenntnissen der Stadtwerke Hürth, die auf Grundlage der Datenplattform der SWD bereits mit 250 Sensordaten ein eigenes KI-Modell trainieren. „Hier ziehen wir aktuell in Dormagen nach und sorgen mit den ersten vier Sensoren für wichtige Erfahrungswerte. Neben der Erhöhung der Sauberkeit in der Innenstadt durch bedarfsgerechtere Leerungen, könnte langfristig durch Einsatz der KI eine Optimierung der Routen für die Leerungsfahrten erreicht werden. Dafür benötigen wir allerdings weitere Datenpunkte über das Stadtgebiet verteilt“, ordnet Data Analyst Marius Koy (SWD) den aktuellen Stand ein.
Die SWD arbeitet im Rahmen ihres Projektgeschäfts an weiteren Anwendungsszenarien für den Stadtkonzern und Dormagener Unternehmen, die bis zum Ende des Jahres umgesetzt werden sollen.
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