Leibniz-Schüler werben für Teilnahme an der Kommunalwahl
Dormagen. Bald wird gewählt. Und bei dieser Wahl am 14. September dürfen auch die 16-Jährigen ihr Kreuz machen. Grund genug für die Schülerinnen und Schüler der 10 d des Leibniz-Gymnasiums, gerade die jungen Menschen vom Mitmachen bei der Kommunalwahl in Nordrhein-Westfalen zu überzeugen. Die Bewerbung für die Teilnahme am Schulwettbewerb von „Mehr Demokratie“ war erfolgreich, der eintägige Workshop fand vor wenigen Tagen an der Schule statt. Jetzt geht es darum, ein konkretes Projekt umzusetzen - und vielleicht sogar eine Reise nach Berlin zu gewinnen.
Clémence (19) und Jakob (20) studieren Politikwissenschaften in Münster. Als Teamer von „Mehr Demokratie“ erklärten sie beim Workshop, warum Mitbestimmung in der Kommune wichtig ist, was die Wahl bedeutet und wie diese genau abläuft. Und sie informierten über den Wettbewerb, an dem 50 Klassen aus 35 Schulen in NRW teilnehmen. Die Absicht ist, möglichst viele Mitschüler für die Wahl zu interessieren. Ein Bericht muss bis zum 21. September, also eine Woche nach der Kommunalwahl, eingereicht werden. Da die Sommerferien einen gewissen Cut bedeuten, will der Nachwuchs in Hackenbroich das Projekt möglichst schnell in die Tat umsetzen. Lange wurde in der Klasse über das geeignete Projekt diskutiert. Schließlich entschied die 10 d sich für die Durchführung einer gezielten Social-Media-Kampagne - zunächst auf tiktok, Instagram soll folgen.
Eine Jury wird die Aktivitäten der Schulklassen anhand von verschiedenen Kriterien bewerten. Hierzu zählt unter anderem, wie viele Menschen erreicht wurden (online und offline), ob es besonders gelungen ist, Erstwähler anzusprechen und wie kreativ die Ansprache war. Bei der 10 d ist eine gewisse Erfahrung mit sozialen Medien offenbar vorhanden, schnell wurde der Account auf tiktok eingerichtet: @genz_gehwaehlen. Wer mit genz nichts anzufangen weiß: Gemeint ist die Generation Z. Über tiktok läuft die wesentliche Kommunikation, dort ist auch ein erstes Video zu sehen. „Mehr Demokratie“ stattet alle Gruppen mit 150 Euro Startgeld aus, zudem werden Materialkosten übernommen. Damit wollen die Leibniz-Aktiven Werbeplakate mit weiterführendem QR-Code erstellen.
„Das Projekt ist natürlich politisch neutral“, erklären Clémence und Jakob. Das heißt, es wird keine Werbung für eine bestimmte Partei gemacht. Entscheidend ist, möglichst viele potenzielle Erstwähler davon zu überzeugen, tatsächlich an der Wahl teilzunehmen. „Eure Ideen sehen schon gut aus. Die Konkurrenz ist aber groß“, sagen die Teamer. „Wenn ihr die Fahrt nach Berlin gewinnen wollt, müsst ihr noch einen Zahn zulegen.“ Um möglichst viel Zeit bis zu den Sommerferien in die Umsetzung der Ideen zu stecken, rät Politik- und Erdkundelehrer Harald Gläßer dazu, mit möglichst vielen Lehrern zu sprechen. So könnte das Wahlprojekt vielleicht auch in anderen Fächern aufgegriffen werden. Gläßer: „Von mir aus gerne in Erdkunde.“
Foto(s): © Dormago / duz
