© Suling & Zenk GbR / Erstellt am 20.12.2025 - 11:41 Uhr

Massiver Taubenkot sorgt für große Verärgerung

06.06.2025 / 21:28 Uhr — Dormago / duz

Dormagen. Bäume sind für Menschen und die Umwelt von großer Bedeutung. Sie liefern Sauerstoff, verbessern die Luftqualität und helfen, das Klima zu regulieren. Mitunter tragen Bäume aber auch zur Verärgerung bei, etwa wenn sich nicht nur eine, sondern eine Vielzahl von Tauben darin niedergelassen haben. Nina Hoff und ihre 3, 8 und 10 Jahre alten Kinder können ein Lied von der Situation singen. Sie wohnen an der Goethestraße in einer von VIVAWEST modernisierten Wohnung mit Garten.

Grundsätzlich begrüßt Nina Hoff die Modernisierungsmaßnahmen der rund 700 VIVAWEST-Wohnungen in Dormagen. Sie freut sich auch über ihren Mietergarten, nicht aber darüber, dass sie und ihre Familie den kaum nutzen können. Der ständig herunter regnende Taubenkot lässt den Aufenthalt im Garten kaum zu. Fotos machen mehr als deutlich, welche Auswirkungen der Vogelkot hat. Der Versuch der Säuberung hat kaum Wirkung, weil schon Stunden später alles wieder so aussieht wie zuvor. Betroffen sind alle Bereiche rund um den Baum.

Das Wohnungsunternehmen aber winkt ab: „Der durch Vögel verursachte Schmutz muss geduldet werden“, erklärt VIVAWEST-Sprecher Jens Rospek auf Anfrage von DORMAGO. Die im Mietergarten stehende Esche dürfe nicht gefällt werden: „Da die Rechtslage auf Basis der Dormagener Baumschutzsatzung in diesem Fall klar ist, sehen wir keine Veranlassung, eine Sondergenehmigung oder ähnliches zu erwirken, um einen gesunden Baum fällen zu lassen“, betont Rospek.

Irgendeine weniger einschneidende Hilfestellung seitens des Unternehmens ist aber auch nicht zu erkennen. Die Antwort der Stadt Dormagen auf eine entsprechende Anfrage von DORMAGO lässt hingegen Familie Hoff wieder hoffen: „Wir haben Verständnis für die geschilderte Belastung durch Taubenkot im Gartenbereich“, sagt Stadtsprecher Nils Heinichen. „Insbesondere mit kleinen Kindern kann eine solche Situation nachvollziehbarerweise sehr belastend sein. Wir werden Kontakt zu VIVAWEST aufnehmen, um den konkreten Fall näher zu prüfen, um gemeinsam nach möglichen Lösungen zu suchen, etwa im Hinblick auf wirksame Vergrämungsmaßnahmen.“

Grundsätzlich schütze die Dormagener Baumschutzsatzung bestimmte Baumarten. Heinichen: „Dazu zählt in vielen Fällen auch die Esche. Eine Fällung ist daher nur unter engen Voraussetzungen möglich, die im Rahmen eines Antrags geprüft werden müssen. Ob im vorliegenden Fall eine Ausnahme in Betracht kommen könnte, lässt sich erst nach eingehender Prüfung durch das zuständige Fachamt beurteilen.“

Auf diese Prüfung oder auch wirksame Maßnahmen zur Vertreibung der Tauben hofft nun Nina Hoff. Ihre kritische Bewertung von VIVAWEST hat indes weitere Gründe: Sie kann nicht nachvollziehen, dass die beiden Zwergkaninchen der Kinder nicht dauerhaft im Garten gehalten werden dürften. Und sie schildert eine konkrete Plage: „Immer wieder halten sich im Keller und draußen Ratten auf.“

„Die Tierhaltung im Mietergarten ist nur mit ausdrücklicher Zustimmung von VIVAWEST erlaubt“, sagt Rospek. „Aufgrund der fehlenden Erlaubnis haben wir Frau Hoff mitgeteilt, dass zwar gegen ein temporär aufgestelltes Außengehege grundsätzlich nichts einzuwenden ist, wir einer dauerhaften Haltung im Außengehege aber nicht zustimmen.“ Begründet wird dies mit „einer bereits vorhandenen Kaninchenplage in Dormagen und der Tatsache, dass es in der Natur dieser Tiere liegt, Löcher und unterirdische Gänge zu graben.“ Das mag ja sein, aber prinzipiell gibt es eben auch wirksamen Buddelschutz im Zwergkaninchengehege.

Bleibt die Rattenplage: „Davon ist uns nichts bekannt. Es liegen uns diesbezüglich bisher auch keine Hinweise seitens unserer dort lebenden Mieter vor. Werden uns Hinweise auf Rattenbefall gemeldet, gehen wir diesen selbstverständlich nach und beauftragen bei Bedarf ein professionelles Unternehmen zur Schädlingsbekämpfung bzw. prüfen ergänzende Maßnahmen“, sagt Jens Rospek. Zur Wahrheit gehöre aber auch, dass „Ratten bevorzugt in urbanen Lebensräumen leben und trotz aller Bemühungen nicht gänzlich ´ausgerottet` werden können. Vielmehr ist Rattenbefall eine Herausforderung, die sich in dicht besiedelten Quartieren ausbreitet und VIVAWEST immer häufiger beschäftigt.“

Die DORMAGO-Redaktion wird die weitere Entwicklung beobachten und berichten.

Info
VIVAWEST gehört mit rund 120.000 Wohnungen zu den größten Wohnungsunternehmen in ganz Deutschland mit einem Schwerpunkt in Nordrhein-Westfalen und Sitz in Gelsenkirchen. Mehr als 700 Wohnungen gehören zum Bestand in Dormagen. Bis zum Jahr 2033 soll hier in mehreren Bauabschnitten fast der gesamte Bestand in den mehr als 150 Gebäuden energetisch modernisiert werden.

Foto(s): © privat

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Der Kot von Tauben sorgt für permanente Verschmutzung im Garten, auf dem Schutzzelt, auf Spielgeräten der Kinder, auf dem Rasenmäher...