© Suling & Zenk GbR / Erstellt am 27.12.2025 - 10:02 Uhr

Einweihung der Alten Schule findet im Dezember statt

23.05.2025 / 14:54 Uhr — Dormago / duz

Delhoven. Alle Jahrhunderte wieder: 1825 öffnete die Schule, 1925 endete der Schulbetrieb, 2025 ist das denkmalgeschützte Gebäude wieder hergestellt und steht in absehbarer Zeit Delhovener Vereinen zur Verfügung: Exakt 200 Jahre nach der Eröffnung der Schule soll am 11. Dezember 2025 die offizielle Einweihung stattfinden. Beschäftigte mit der nun weitestgehend abgeschlossenen Renovierung und Mitglieder des zuständigen städtischen Ausschusses sahen sich jetzt vor Ort an der Hauptstraße um. „Das wird nicht die neue Feierstube von Delhoven“, machte Bürgermeister Erik Lierenfeld deutlich.

Die Alte Schule gehört zu den ältesten Schulgebäuden im Rhein-Kreis Neuss. Zum Glück war Winand Kayser 1784 in den damaligen Prämonstratenser-Orden der Abtei Knechtsteden eingetreten. Er erlebte 1794 die Besetzung des Klosters durch die Franzosen und die Aufhebung durch Napoleon 1802. Erst pachtete Kayser das Kloster und mit seinen Studienfreunden den Gebrüdern Herbertz aus Uerdingen erwarb er es im Jahre 1810. Ortsvorsteher Sebastian Pick wies ihn 1824 auf die Notwendigkeit eines neuen Schulgebäudes hin und erhoffte sich die Unterstützung von Kayser. Der bat den Maler Willems aus Löwen in Belgien, der gerade im Klostergebäude beschäftigt war, um den Entwurf eines Planes für das Schulhaus. Tatsächlich dauerte es nicht lange bis zur Fertigstellung und Einweihung. Zum Andenken las der Wohltäter Delhovens jährlich am 11. Dezember (bis zu seinem Tod 1842) in Knechtsteden für das Wohlergehen der Schuljugend und der Schule in Delhoven eine heilige Messe.

Nach unterschiedlicher Nutzung über viele Jahrzehnte stand das Haus zuletzt etliche Jahre leer. Sanierungen scheiterten auch aufgrund der hohen Kosten. Vor fünf Jahren setzte eine maßgeblich durch den Bürger-Schützen-Verein Delhoven angestoßene Initiative neue Impulse für eine Nutzung als Begegnungsstätte. „Das Engagement der Delhovener war eine Initialzündung. Ich finde es klasse, dass der BSV hier Verantwortung übernommen habt, um Schönes zu bewahren und neue Angebote für den Ort zu schaffen“, freute sich Lierenfeld über die gelungene Sanierung, bei der einige Zeit nur noch die Außenmauern standen. Dass der Denkmalschutz die Reparatur des völlig maroden Dachstuhls forderte, machte die Dachkonstruktion zum Hauptkostentreiber, schilderte Architekt Martin Kupper von fsp Grevenbroich. Die Sanierung durch den städtischen Eigenbetrieb blieb mit rund 1,2 Millionen Euro deutlich unter den geplanten Kosten.

Künftig dient die Alte Schule als Dorfgemeinschaftshaus für die Delhovener Vereine. Die katholische Bücherei will bereits nach den Sommerferien dort einziehen. Und Interesse an einer Nutzung hat auch die katholische Kirche. Die feierliche Eröffnung am Jubiläumstag soll von einer Ausstellung zur Geschichte des Hauses durch den Schützenverein begleitet werden. Auch an einem Festheft arbeiten Frank Dahmen und Stephan Göddertz. „Was lange Zeit unmöglich schien, ist nun Realität geworden. Die Alte Schule ist nicht nur ein Gebäude – sie ist ein Stück Identität für unseren Ort“, sagte Dahmen. „Ich bin stolz darauf, was wir gemeinsam erreicht haben. Dieses Haus wird wieder ein lebendiger Treffpunkt für alle Generationen in Delhoven.“

Lesehinweise:
19.07.2020: Alte Schule soll Haus für die „Dorfgemeinschaft“ werden
15.04.2024: Alte Schule in Delhoven wird zur Begegnungsstätte

Foto(s): © Dormago / duz

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Bei der Besichtigung, von links: Stephan Gödderz (BSV Delhoven), Bürgermeister Erik Lierenfeld, Tim Feldkamp (Architekten fsp), Daniela Winter (Betriebsleitung), Martin Kupper (Bauleiter fsp), Nicole Schirmeisen (Projektleiterin) und Frank Dahmen (Kirchengemeinde)