© Suling & Zenk GbR / Erstellt am 07.04.2025 - 10:59 Uhr

DORMAGO

Isabel Schayani trug sich ins Goldene Buch der Stadt ein

05.04.2025 / 16:08 Uhr — Info Dormago / duz

Dormagen. Sicher eine besondere Woche für Isabel Schayani: Heute erhielt die Journalistin, Autorin und Moderatorin ihren dritten Grimme-Preis; am Mittwoch durfte sich die 58-Jährige ins Goldene Buch der Stadt Dormagen eintragen.

Im Rahmen der Internationalen Wochen gegen Rassismus hatten das Integrationsbüro der Stadt Dormagen und die City-Buchhandlung zu einer Lesung mit der WDR-Fernsehreporterin aus ihrem Buch „Nach Deutschland. Fünf Menschen. Fünf Wege. Ein Ziel.“ eingeladen. Buchhändler Jorgos Flambouraris war „überwältigt“, alle zur Verfügung stehenden Plätze waren besetzt. Und auch Isabel Schayani war beeindruckt: „So einen großen Bahnhof habe ich ja noch nie erlebt.“ So waren führende Stadtvertreter vor Ort, der Eintrag ins Goldene Buch ist halt besonderen Personen vorbehalten. „Ihr Charisma und ihre Professionalität machen sie zu einer gefragten Persönlichkeit in der Medienwelt“, stellte Vize-Bürgermeisterin Katja Creutzmann heraus. Und: „Isabel Schayani ist nicht nur eine Stimme der Nachrichten, sondern auch eine Stimme für Veränderung und Fortschritt. Sie hat sich durch ihre engagierte Berichterstattung und die Fähigkeit, komplexe Themen verständlich zu machen, einen Namen gemacht.“

Schayani erzählt in ihrem Buch die Geschichten der Flüchtlinge Safi, Ruhi, Omid, Melika und Olena, die sie über einen längeren Zeitraum immer wieder getroffen hat. Sie beschreibt die Glaubwürdigkeit und Ehrlichkeit als besondere Schwierigkeit beim Thema Asyl: „Es gibt Menschen, da stimmt alles in ihren Erzählungen. Andere haben Vieles erfunden.“ Zweifel an den Äußerungen des Iraners Ruhi hatte sie zu keinem Zeitpunkt: „Der Mann ist höflich bis zur Selbstverleugnung.“ Er hatte sich als 21-Jähriger vom Islam gelöst und sich der Glaubensgemeinschaft der Bahá'i angeschlossen. Diese wird im Iran verfolgt. Es wird unterstellt, es handele sich um Spione Israels. Der übliche Leidensweg: Mitglieder werden festgenommen, kommen in U-Haft, Geständnisse werden erzwungen. „Vernehmungen dauern oft 12 bis 14 Stunden.“ So bleibt Menschen, die ihr Land gar nicht verlassen wollen, oft keine andere Wahl...

Isabel Schayani war an vielen internationalen Orten, die mit dem Thema Flucht in Verbindung gebracht werden. Dabei ist sie nie alleine unterwegs. „Bei Interviews muss ich oft weinen. Das sieht man aber nicht im Fernsehen, weil ich neben der Kamera stehe.“ Gleichermaßen kann „ich ausrasten, wenn jemand als Grund für die Flucht nach Deutschland nennt, dass er da zwei Kühlschränke bekommt.“ In ihrem Buch sucht Schayani vor allem nach Antworten auf die Frage, wie Flucht und Migration menschlicher organisiert werden können. Notwendig sei immer auch, dass „die Aufnahme von Menschen im Gleichgewicht und der gesellschaftliche Frieden erhalten bleiben.“

 

Fotoquelle: Dormago / duz

Pressefotos
Isabel Schayani trug ihre Unterschrift im Beisein der Stadtvertreter ins Goldene Buch der Stadt ein
Isabel Schayani trug ihre Unterschrift im Beisein der Stadtvertreter ins Goldene Buch der Stadt ein