© Suling & Zenk GbR / Erstellt am 20.01.2025 - 21:58 Uhr

DORMAGO

Geburtsstation: Rheinland Klinikum will Fakten schaffen

16.01.2025 / 14:43 Uhr — Info Dormago / duz

Über das Ergebnis der ersten Sammlungswoche von Unterschriften war das Bündnis #jazurgeburtsklinik sehr erfreut. 1118 Frauen und Männer hatten bereits die Forderung des Bürgerbegehrens nach Erhalt der Geburtsklinik und der Gynäkologie unterstützt. Doch dann kam die Ernüchterung: Hatte sich das Rheinland Klinikum bisher noch nicht festgelegt, wann mit der Umsetzung des Sanierungsplans begonnen werden soll, so wurde am Spätnachmittag der Zeitplan für die nächsten Schritte des „großen Strukturprojektes: Bündelung der Gynäkologie und Geburtshilfe in Neuss“ bekannt: Nach dem Beschluss des im letzten Jahr eingerichteten „Lenkungsausschuss“ kommt das Aus für die Dormagener Geburtsstation bereits in Kürze: „Nach dem nun vorgelegten Plan, soll die Geburtshilfe des Rheinland Klinikums ab dem 1. April in Neuss zusammengefasst werden, die Gynäkologie soll dann im Juni dieses Jahres folgen“, heißt es in einer Mitteilung des Klinikums.

Mitte Februar wollen Geschäftsführung und die Gesellschafter gemeinsam einen Termin beim zuständigen Ministerium in Düsseldorf wahrnehmen, „um die beschlossenen Eckpunkte zu besprechen und in die konkrete Umsetzung einzusteigen.“ Sie sei zuversichtlich, dass das Ministerium, die anstehenden Anpassungen mitgehe, sagt Geschäftsfüherin Nicole Rohde. Bevor dort aber keine gemeinsame Entscheidung gefällt wurde, könne und wolle man aber nicht in die Umsetzung gehen. Weiterhin solle das Krankenhaus Dormagen aber eine „Anlaufstelle“ für werdende Mütter und Familien bleiben. „Die Hebammensprechstunde zur Geburtsplanung soll vorerst in Dormagen aufrechterhalten werden.“ Gleichzeitig werde das Angebot am Lukaskrankenhaus in Neuss in Ergänzung zur ärztlichen Sprechstunde um eine Hebammensprechstunde erweitert. Rohde: „In Dormagen werden zudem Geburtsvorbereitungskurse und die Rückbildungsgymnastik aufrechterhalten.“

Bei dieser Vorgehensweise seien die Grundvoraussetzungen für den Standort Dormagen geschaffen, in einem nächsten Schritt die stationäre Schmerztherapie zum 1. Mai vom Standort Grevenbroich zu übernehmen und die Orthopädie ausweiten zu können. Beide Maßnahmen wurden vom Lenkungsausschuss ebenfalls einstimmig beschlossen.

Im Tempo des Rheinland Klinikums sehen Beobachter die Absicht, das Bürgerbegehren zu unterlaufen. Denn nach Meinung führender Juristen tritt eine Sperrwirkung des Bürgerbegehrens erst ein bei abschließender Feststellung der Zulässigkeit durch den Kreistag. Und der tagt erst am 26. März. Pressefotos