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23.04.2008 / 14:03 Uhr — Redaktion
Straberg. Eigentlich wollten die Vertreter des FC Straberg gestern im Sportausschuss über ihr Engagement im Zusammenhang mit dem Bau des Kunstrasenplatzes und der Umlaufbahn sprechen. Der 14. Juni ist längst als erster Spatenstich genannt, dann soll auch das 40-jährige Bestehen gefeiert werden. Doch eine aktuelle Entwicklung macht zunächst einen Strich durch die Überlegungen. Sportdezernent und Kämmerer Ulrich Cyprian informierte nämlich aus der morgendlichen Sitzung des Verwaltungsvorstandes. Und die brachte wenig Erfreuliches für den Straberger Bau-Zeitplan. Der Rhein-Kreis Neuss hatte als Untere Landschaftsbehörde mitteilen lassen, dass der beabsichtigte und für das gesamte Projekt offenbar notwendige Einschnitt in den Wald nicht so einfach realisiert werden könnte. Der FC spricht von etwa 3000 qm Baumbestand, der für die südliche Erweiterung gerodet und entsorgt werden müsse. Der Wert beträgt geschätzte 20.000 Euro.
Die Rede ist in diesem Zusammenhang von einem Fauna, Flora, Habitat (FFH)-Gebiet. "Da sind uns erst einmal die Hände gebunden", erklärte Cyprian, der bislang immer nur von einem relativ unproblematischen "Waldumwandlungsverfahren" ausgegangen war. Doch die Fauna-Flora-Habitat (Lebensraum)-Richtlinie ist eine Naturschutz-Richtlinie der Europäischen Union aus dem Jahre 1992. Eines ihrer wesentlichen Instrumente ist ein zusammenhängendes Netz von Schutzgebieten, das Natura 2000 genannt wird. Und nach den jüngsten Informationen muss davon ausgegangen werden, dass das betroffene Gelände zu einem solchen Schutzgebiet gehört.
Spontan bemühten die Mitglieder des Sportausschusses sich um Lösungen, von Umplanungen ist bereits die Rede. Josef Schoos, seit kurzem Vorsitzender des FC Straberg, machte deutlich, dass es keinen Grund gebe, den Kopf in den Sand zu stecken: "Auch dieses Problem bekommen wir in den Griff." Der Sportausschuss nahm die Erklärungen der Verwaltung "mit Enttäuschung" entgegen und forderte dazu auf, mit dem Verein in Kürze über die neue Situation und mögliche Lösungswege zu sprechen.
Der bisherige Zustand in Straberg (Foto) ist für die Leichtathleten unzureichend. Geplant ist, mit dem Bau des Kunstrasenplatzes auch eine voll funktionstüchtige 400m-Rundumlaufbahn mit vier Bahnen zu erstellen.