© Suling & Zenk GbR / Erstellt am 21.12.2024 - 14:56 Uhr
27.09.2024 / 19:30 Uhr — Info / Dormago
Wie weiter mit den Standorten des Rheinland Klinikums in Neuss, Grevenbroich und Dormagen? Diese Frage wird seit geraumer Zeit vor allem mit Blick auf die Finanzen in politischen Gremien sowie zwischen den Gesellschaftern Rhein-Kreis und Stadt Neuss diskutiert. Zuletzt wurde die Unternehmensberatung Roland Berger eingeschaltet, die jetzt einen umfassenden Maßnahmenplan vorlegte. Den entsprechenden Konsequenzen stimmte am Mittwoch der Kreistag einstimmig in nichtöffentlicher Sitzung zu. Der inhaltlich identischen Vorlage soll heute der Neusser Stadtrat sein Ja-Wort geben. Gründe für die vorgeschlagenen strukturellen Änderungen, von denen viele in ganz Deutschland betroffen sind: Zu viele Betten in zu vielen Krankenhäusern führen zu ständig steigenden Kosten. Hinzu kommt der Personalmangel, dessen Ende nicht absehbar ist.
Die Absicht der Beteiligten: Alle Standorte des Rheinland-Klinikums sollen erhalten bleiben, allerdings mit leichten Veränderungen. Die Frauenheilkunde und auch die Geburtsstation Dormagen würden demnach nach Neuss ans Lukas verlagert, um das dortige Krankenhaus zu stärken. Das Rheinland Klinikum in Hackenbroich soll künftig als Level-1-Krankenhaus (bisher Level 2) mit Basisnotfallversorgung geführt werden. Zu den Aufgaben würden insbsondere die Intensiv- und Palliativmedizin sowie eine Fülle von orthopädischen Bereichen gehören.
Mit dem Abschied der Gynäkologie und der Geburtsstation im Krankenhaus Dormagen will sich die Dormagener SPD-Fraktion indes nicht abfinden. „Wir stehen entschieden gegen eine Schwächung der Gesundheitsversorgung junger Familien in Dormagen“, erklärt Vorsitzender Michael Dries. Mit rund 600 Geburten pro Jahr sei die Geburtsstation zwar wirtschaftlich schwer langfristig zu betreiben, doch „es sind nicht nur Dormagenerinnen, die hier entbinden. Zudem ist auch den Entscheidern klar, dass viele werdende Eltern in die gleichermaßen nahen Kliniken in Köln oder Düsseldorf ausweichen würden.“ Insofern dürfe eine mögliche Stärkung des Lukaskrankenhauses in Neuss nicht zulasten der medizinischen Versorgung in Dormagen gehen. Für die Dormagener Sozialdemokraten sei die Geburtsstation im örtlichen Krankenhaus eine Herzensangelegenheit. „Wir sind bereit, gemeinsam mit den Trägern nach Lösungen zu suchen und Gespräche zu führen, um den Erhalt der Abteilung sicherzustellen.“
Fotoquelle: Archiv Dormago
Am Rheinland Klinikum in Hackenbroich könnte es zu Veränderungen kommen |