© Suling & Zenk GbR / Erstellt am 18.10.2024 - 11:17 Uhr

DORMAGO

Katastrophenschutz: Wann wird die Bevölkerung gewarnt?

18.07.2024 / 15:37 Uhr — Info Rhein-Kreis / duz

Rhein-Kreis Neuss / Dormagen. Die Bilder der Überflutungen zuletzt in Italien und in der Schweiz zeigen, dass immer wieder mit Katastrophen gerechnet werden muss. Was wird im Rhein-Kreis Neuss getan, um die Bevölkerung rechtzeitig zu warnen und zu schützen? In der Kreisverwaltung laufen die Fäden bei der Leitstelle, dem Kreisbrandmeister und dem Amt für Sicherheit und Ordnung zusammen. Für Ordnungsamtsleiter Marcus Mertens ist es von besonderer Bedeutung, stets gut vorbereitet zu sein und entsprechende Warnungen und Verhaltenshinweise zu kommunizieren: „Wir stellen uns nicht nur auf Starkregen und Hochwasser als mögliche Gefahren ein, sondern auch auf Störfälle in Betrieben, Krankenhäusern und Pflegeheimen, Engpässe bei der Trinkwasserversorgung oder großflächige Stromausfälle.“ Weitere denkbare Ernstfälle sind Großbrände, Terror- bzw. Amokanschläge, aber auch Erdbeben und eine Pandemie.

Kreissprecher Benjamin Josephs weist darauf hin, dass der Rhein-Kreis Neuss bei bevorstehenden besonderen Gefahren unter anderem über Pressemitteilungen und über seine Social Media-Kanäle informiert: „Etwa beim Hochwasser an Erft und Ahr im Juli 2021 haben wir bereits früh im Vorfeld vor möglichen Überschwemmungen gewarnt. Die Warnungen erfolgen in besonderen Situationen, nicht etwa im Falle eines Gewitters mit einem üblichen Ausmaß. Wenn wir warnen, ist eine außergewöhnliche Lage prognostiziert.“ Im Ernstfall nutze der Rhein-Kreis Neuss zudem den Kanal von NE-WS 89.4, um Hinweise an die Bevölkerung zu geben.

Darüber hinaus werden die Warnmeldungen über Social Media veröffentlicht: „Uns ist wichtig, die Bevölkerung zeitnah über die aktuellen Entwicklungen und mögliche Gefahren auf direktem Weg zu informieren. Bewährt hat sich die Kommunikation über Facebook und Instagram, und seit diesem Jahr sind wir auch auf Whatsapp vertreten.“ Insbesondere für kurzfristige Warnmeldungen eigne sich Whatsapp sehr gut, denn fast jeder habe diese App und könne den Kanal des Rhein-Kreises Neuss unkompliziert abonnieren.

Um auf besondere Lagen vorbereitet zu sein, empfiehlt der Rhein-Kreis Neuss außerdem die Nutzung von Warnapps: Mit den Apps Nina und Katwarn erhalten die betroffenen Bevölkerungsgruppen im Ernstfall ortsbezogen konkrete Verhaltenshinweise direkt aufs Handy. Beide Warnsysteme werden im Bedarfsfall von der Leitstelle ausgelöst.

Der Rhein-Kreis Neuss, der für den Katastrophen- und Bevölkerungsschutz zuständig ist, verfügt über Konzepte für die unterschiedlichen Lagen. „Diese stellen wir allerdings immer wieder auf den Prüfstand“, betont Marcus Mertens. „Unser Ziel ist, Bevölkerungsschutz im Interesse und Wohl unserer Bürger ständig zu verbessern.“ So sei es für ihn und sein Team selbstverständlich, kontinuierlich Wetterwarnungen im Blick zu haben. Konkret sieht dies so aus: Nach dem aktuellen Unwetterkonzept wird die Lage ab der Warnstufe 2 des Deutschen Wetterdienstes in der Leitstelle des Rhein-Kreises Neuss permanent beobachtet. Hier gehen alle Anrufe unter der Nummer 112 ein. Ab Warnstufe 3, die für eine Unwetterlage steht, findet eine telefonische Rücksprache mit dem Meteorologen vom Dienst statt.

Kreisbrandmeister Michael Wolff leitet die Abteilung Bevölkerungsschutz im Amt für Sicherheit und Ordnung. Er berichtet, dass in bestimmten, vordefinierten Situationen eine kleine Arbeitsgruppe einberufen wird. Diese besteht aus Dennis Telaar, dem Leiter der Leitstelle, dem Ordnungsamtsleiter Marcus Mertens und ihm selbst. Je nach Lageentwicklung wird Kreisdirektor Dirk Brügge als Leiter des Krisenstabes informiert, um das weitere Vorgehen abzustimmen. Dieses Konzept habe sich insbesondere im Vorfeld der Flut an Ahr und Erft bewährt. Bei größeren Lagen kommunizieren die Kreise und kreisfreien Städte zudem untereinander und mit der Bezirksregierung. „Die Zusammenarbeit auch mit den Hilfsorganisationen, dem THW und der Polizei im Rhein-Kreis Neuss funktioniert sehr gut“, sind sich Wolff und Mertens einig. „Wir kennen uns und tauschen uns regelmäßig aus.“

Die Social Media-Kanäle des Rhein-Kreises Neuss sind unter diesen Links erreichbar:
Facebook
Instagram
Whatsapp

 

Fotoquelle: W. Walter / Rhein-Kreis Neuss

Pressefotos
Besprechung in der Leitstelle, von links: Ordnungsamtsleiter Marcus Mertens, Kreissprecher Benjamin Josephs und Kreisbrandmeister Michael Wolff
Besprechung in der Leitstelle, von links: Ordnungsamtsleiter Marcus Mertens, Kreissprecher Benjamin Josephs und Kreisbrandmeister Michael Wolff