© Suling & Zenk GbR / Erstellt am 08.04.2025 - 09:50 Uhr
08.04.2008 / 15:21 Uhr — Redaktion
Zons. Eintausend Jahre sind vergangen, seit der apulische Herzog Ismael von Bari einen grandiosen Mantel für den damaligen deutschen Kaiser anfertigen ließ, von dem er sich Hilfe im Kampf gegen die Griechen in Unteritalien erhoffte. Noch heute ist das Wunderwerk, auf dem die „gesamte Himmelssphäre“ dargestellt ist, im Diözesanmuseum Bamberg ausgestellt.
Strahlenförmig breiten sich die Sterne von oben nach unten größer werdend über den aus einem Halbkreis bestehenden Mantel aus. An prominenter Stelle ist Christus abgebildet, den die vier Evangelisten umgeben. Die Sonne und der Mond, Alpha und Omega sowie Seraphim und Cherubim bilden Einblicke in die christliche Gedankenwelt um die Jahrtausendwende.
Prof. Dr. Brigitte Tietzel, die Direktorin des Deutschen Textilmuseums Krefeld, setzt sich im Kreismuseum mit dem "Sternenmantel Kaiser Heinrich II" am Donnerstag, 17. April, um 20 Uhr auseinander. Der Vortrag berührt die geschichtlichen Ereignisse um 1020, dem wahrscheinlichen Entstehungsdatum des Mantels, erläutert die Darstellungen der Sternbilder und ihrer Vorlagen sowie die weitreichenden Veränderungen ihrer Bedeutung bei einer großen Restaurierung vor nahezu sechshundert Jahren.
Der Eintritt beträgt 3,50 Euro, für Mitglieder des Fördervereins 2,50 Euro.
Brigitte Tietzel (Foto) ist Kunsthistorikerin, hat als freie Journalistin gearbeitet und auch Kriminalromane geschrieben. Sie war stellvertretende Leiterin des Deutschen Textilmuseums, anschließend sechs Jahre Direktorin des Museums für Angewandte Kunst in Köln und ist jetzt Leiterin des Deutschen Textilmuseums in Krefeld.
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