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DORMAGO

„Wir wollen nicht schocken, sondern aufmerksam machen“

05.06.2021 / 18:25 Uhr — Presseinfo / duz

Pünktlich zum heutigen Tag der Organspende startet der Verein Gegen den Tod auf der Organ-Warteliste e.V. die Kampagne „Gegen den Tod Couture“. Mit dieser will die Organisation Menschen in Deutschland für das Thema Organspende sensibilisieren. Dazu haben acht Streetwear-Designer:innen eine Modekollektion entwickelt, die gleichzeitig Fashionstatement und Unterstützung in einem ist. Das Besondere: Alle Teile der Kollektion sind tragbare Organspendeausweise. Das Projekt macht sich zunutze, dass es in Deutschland keine gesetzlichen Vorgaben gibt, wie ein Organspendeausweis formal auszusehen hat. Somit können dies auch T-Shirts, Hoodies und Jacken sein.

Der Verein plädiert mit der Kampagne „Gegen den Tod Couture“ für einen neuen, offenen Umgang mit der eigenen Sterblichkeit – insbesondere bei jungen Menschen. Wer ein Teil der Modekollektion trägt, erklärt ganz offen die Absicht, nach dem Tod Organspender:in zu werden. „Wir setzen ein breit sichtbares und wichtiges Zeichen für die Organspende. Wir stoßen damit eine Diskussion an, die Deutschland dringend braucht“, sagt Susanne Reitmaier, Vorsitzende des Vereins Gegen den Tod auf der Organ-Warteliste. Entworfen haben die Kollektion die angesagten und allesamt nachhaltig arbeitenden Fashion-Labels Anchorable, Ablüh Clothing, AndyShop, Norvine, Kleinigkeit, Per Fines, The Dudes und Wemoto. Auf jedem Einzelteil der Kollektion ist der Text zur Organspendeabsicht integriert.„Wir wollen nicht schocken, sondern aufmerksam machen“, bringt Maxi Schubert vom Label Kleinigkeit ihre Intention auf den Punkt.

Moritz Maier von Per Fines sagt: „Durch ein Kleidungsstück Leben schenken. Das ist unglaublich schön.“ Sarah Schott gehört zu den Gesichtern der Kampagne.Die 25-jährige Bloggerin (alias: Pinguinkuh) hat vor rund einem Jahr selbst eine Spenderlunge erhalten. „Pro Tag sterben drei Menschen auf der Warteliste. Jede Wartepatientin und jeder Wartepatient hat es verdient, dass sich Menschen mit dem Thema Organspende auseinandersetzen.“ Der 35-jährige Hendrik Verst ist Vater von fünf Kindern und selbst auf ein neues Organ angewiesen: „Für alle, die auf der Warteliste stehen und für mein Leben wünsche ich mir die notwendige Aufmerksamkeit, um die Diskussion erneut zu entfachen.“ Influcencer:innen wie Annika Teller und Kindakiri unterstützen die Kampagne ebenfalls.

Zum Hintergrund: In Deutschland gibt es nicht genug Organspender:innen. Rund 9000 Patient:innen warten derzeit auf eine Organspende. Lediglich 913 Menschen haben im Jahr 2020 hierzulande Organe gespendet. Auf eine Million Einwohner kommen damit statistisch gesehen rund zehn Organspenden. Weil Spender:innen fehlen, warten viele Patient:innen noch immer vergeblich auf eine Organspende und sterben. Die Kampagne hat ihren Schwerpunkt in den sozialen Medien und ist unter der Website, auf Instagram und dem Hashtag #GegenDenTod zu finden. Alle Kollektionsteile sind ab heute auf gegendentodcouture.de und in den Onlineshops der beteiligten Designer:innen erhältlich.

Weitere Informationen auf Dormago

 

Fotoquelle: Gegen den Tod Couture

Pressefotos
Der Verein plädiert mit der Kampagne „Gegen den Tod Couture“ für einen neuen, offenen Umgang mit der eigenen Sterblichkeit – insbesondere bei jungen Menschen
Der Verein plädiert mit der Kampagne „Gegen den Tod Couture“ für einen neuen, offenen Umgang mit der eigenen Sterblichkeit – insbesondere bei jungen Menschen