Künstlerin startete Bienenprojekt mit Waldkindergarten
08.05.2021 / 18:19 Uhr — Dormago / duz
Knechtsteden. Eigentlich war alles ganz anders geplant. „Wir wollten im letzten Jahr am Weltkindertag gemeinsam das bundesweite Bienen-Projekt starten. Doch Corona machte einen Strich durch die Rechnung“, erinnert Dormagens Ex-Bürgermeister Heinz Hilgers, der Präsident des Deutschen Kinderschutzbundes. Unter den Pandemie-Umständen war es schwierig, die von Bertamaria Reetz entworfene hölzerne Biene auch in Kitas vorzustellen. Aufgeschoben hieß aber nicht aufgehoben: Zusammen mit Kindern des Waldkindergartens „Waldkinder Knechtsteden“ fand jetzt eine erste gemeinsame Kunstaktion statt. Eine zuvor aus Weidenstöcken gestaltete Weltkugel wurde von den Kids mit ihren bemalten Bienen geschmückt. Ein spezielles Bienenlied hatten die Kinder auch einstudiert und trugen die musikalische Unterstützung für das fleißige Insekt mit voller Überzeugung vor. „Die Aktion passt zu uns. Wir sind ja den ganzen Tag draußen“, stellte Andrea Hermann-Hoffmann, die Leiterin des Waldkindergartens fest.
Bertamaria Reetz aus Stommeln arbeitet häufig mit Kindern. Die Umwelt hat es ihr besonders angetan, schließlich ist sie auf einem Bauernhof aufgewachsen und hat eine Landwirtschaftsschule besucht. Das dramatische Bienensterben gab den Ausschlag für die Wahl einer Biene als Symbolfigur ihres Schlüsselanhänger-Projektes. Reetz: „Wenn es auf dieser Welt keine Bienen mehr gibt, wird auch die Menschheit zugrunde gehen.“ Sie möchte bei allen Menschen das Bewusstsein für die Auswirkungen wecken, die „unser schonungsloser Umgang mit der Natur haben wird.“ Und sie ist dankbar für die Zusammenarbeit mit dem Kinderschutzbund: „Heinz Hilgers hilft mir immer wieder.“
Beeindruckende Unterstützung bei dem Projekt leistete Ole Veiser (15) aus Korschenbroich, der bereits als Elfjähriger mit der Bienenhaltung begonnen hat und auf seiner Homepage erklärt: „Mir ist der Schutz der Bienen, Wildbienen und Hummeln sowie anderer nützlicher Insekten sehr wichtig. Dafür setze ich mich in meiner Freizeit ein. Ich lege Bienenweiden an, schaffe Nisthilfen für Wildbienen und halte Vorträge, um Menschen für das vielfältige Thema Wildbienen zu begeistern.“ Sein Appell: „Denken Sie bitte auch daran, Ihren Garten/Balkon bienenfreundlich zu bepflanzen, vor allem Wildbienen, Hummeln und andere Bestäuber sind auf Ihre Hilfe angewiesen.“ Andrea Hermann-Hoffmann: „Wir haben alle viel von Ole gelernt.“
Ganz im Sinne der Nachhaltigkeit ist der Bienenanhänger aus Holz gefertigt und er wird durch Menschen mit Beeinträchtigungen in den sozialen Werkstätten Bethel hergestellt. Einen Teil der Erlöse spendet Bertamaria Reetz für Umweltprojekte. Die bisher 5000 hergestellten Anhänger sollen Kindern über Umweltverbände und eben auch den Kinderschutzbund zum Bemalen zur Verfügung gestellt werden.
Fotoquelle: Dormago / duz
Bei der Präsentation des Projektes mit Kindern des Waldkindergartens, von links: Andrea Hermann-Hoffmann, Heinz Hilgers, Bertamaria Reetz und Ole Veiser |