© Suling & Zenk GbR / Erstellt am 16.04.2024 - 20:32 Uhr

DORMAGO

"Schebens Tünn" kehrte zurück in die Basilika

14.01.2020 / 14:55 Uhr — Dormago / duz

Knechtsteden. Nach der schweren Sturmkatastrophe in Mosambik im März 2019 wandte sich der dort tätige Spiritanerpater Alberto Tchindembo mit einem Hilferuf an seinen Mitbruder in Knechtsteden, Pater Bruno Trächtler. Der bat den Förderverein, die Spiritaner bei ihrer Arbeit im Katastrophengebiet zu unterstützen. Und das tat der rege Verein mit der Soforthilfe in Höhe der stolzen Summe von 10.000 Euro aus Vereinsmitteln. Bei den spontanen Kollekten in der Basilika Knechtsteden kamen weitere 5775 Euro zusammen. Der aktuelle Spendenstand beträgt 25.642,11 Euro, erklärte Vorstandsmitglied Stephan Großsteinbeck beim Neujahrsempfang des Fördervereins am Sonntag. Pater Alberto berichtet in Mails an Pater Trächtler regelmäßig über die Verwendung der Spendengelder. Dabei gibt es mehrere Hilfsschwerpunkte: Essen und Kleidung, Wiederaufbau der Häuser, der Pfarrkirche und des Hauses der Spiritanerstudenten.

Das Klingeln eines Handys in der Bibliothek löste beim Empfang eine gewisse Freude aus: "Das macht deutlich, dass es hier langsam vorangeht mit dem Empfang und dem schnellen Internet", schmunzelte Großsteinbeck, der zusammen mit Schatzmeister Dr. Hugo Offers an wesentliche Ereignisse des abgelaufenen Jahres erinnerte und einen Blick in die Zukunft warf. Glück im Unglück hatte eine ältere Dame bei der gemeinsamen Radtour: Sie verletzte sich schwer, als sie auf einem "Düsseldorfer Teller" vor der Rheinfähre ausrutschte. Der Fahrradhelm hat ihr Leben gerettet, sagte Großsteinbeck. "Inzwischen geht es ihr wieder gut."

Die Sanierung des Klosterfriedhofs der Spiritaner soll bis Ostern abgeschlossen sein. Dazu gehören neuer Rasen und die Instandsetzung der Wege und Stufen. Das gesamte Projekt kostet rund 16.000 Euro. Am 14. November wird dort der zentrale Festakt des Landes NRW zum Volkstrauertag stattfinden. Der Verein finanzierte auch Polsterarbeiten in der Sakramentskapelle und in der Basilika, die Pflanzung einer Rotbuche, das Aufstellen von zehn Mülleimern und einer neuen Bank. Und in einer Gemeinschaftsaktion kehrte "Schebens Tünn" zurück in ein Glasfenster der Basilika. Anton Hubert Scheben hat eine ganz besondere Bedeutung für Knechtsteden. Als die gesamte Anlage 1869 durch einen Brand 1869 bis auf die Grundmauern vernichtet wurde, unternahm der Kölner Bierbrauer und Gastwirt alles für den Wiederaufbau und rief Reparaturvereine ins Leben. Scheben kannte und schätzte Knechtsteden durch seinen Großonkel Winand Kayser, der Knechtsteden nach der Säkularisation durch die Franzosen im Jahr 1810 zusammen mit Freunden erworben und aufgebaut hatte. Das ehemals in Knechtsteden beheimatete Glasfenster war vor einigen Jahren im Glasmuseum Linnich zufällig entdeckt worden.

Es hält sich übrigens hartnäckig das Gerücht, dass seinerzeit Straberger für den Brand verantwortlich waren. "Um eine in Knechtsteden geplante Irrenanstalt zu verhindern", erinnerte Großsteinbeck an Pläne im 19. Jahrhundert. Als Schuldeingeständnis wollte Katharina Schütte allerdings ihren Einsatz für die Mitunterstützung von Schebens Glasfenster durch den Förderverein der Grundschule nicht werten... Die Strabergerin löste im letzten Jahr Hermann-Josef Lenz an der Spitze des Fördervereins für das Missionshaus Knechtsteden ab. Lenz gehört seit der Gründung des Vereins im Jahre 1987 dem Vorstand an, 17 Jahre als Vorsitzender.

 

Fotoquelle: Dormago / duz

Pressefotos
Das Glasfenster mit Anton Hubert Scheben wurde in ein Fenster der Basilika integriert
Das Glasfenster mit Anton Hubert Scheben wurde in ein Fenster der Basilika integriert