SOS-Paket: CDU und SPD streiten ums Personal
29.05.2019 / 16:33 Uhr — bs
Die von Bürgermeister Erik Lierenfeld geforderte Personalaufstockung zur Umsetzung des "SOS-Pakets" für mehr Sicherheit, Ordnung und Sauberkeit im Stadtgebiet (Dormago berichtete) entwickelt sich immer mehr zum Streitthema zwischen CDU und SPD. CDU-Stadtverbandsvorsitzender Hans Ludwig Dickers hält die Formel "neue Aufgaben erfordern neues Personal" in der Sache für vollkommen falsch und fordert "intelligente Aufgabenverteilung und ein nachhaltiges Personalmanagement". In diesem Kontext werfen die Christdemokraten Lierenfeld dann auch gleich noch fehlende Führungsqualitäten sowie mangelnde Kompetenz, Gestaltungswillen und Erfahrung vor. Auch CDU-Fraktionsvorsitzender Kai Weber schließt sich der Kritik an und erwartet, dass Prozesse in der Verwaltung überdacht und neu organisiert werden, "so dass die Mitarbeiter von unsinnigen Aufgaben entlastet und sich auf das Wesentliche konzentrieren können". Die Führungsqualität würde sich in gescheiten Umstrukturierungen zeigen und nicht in purer Personalaufstockung zu Lasten und auf Kosten der jüngeren Generationen.
"Das Hin- und Herschieben von Personal unter den Gesichtspunkten von Einsparpotential als intelligente Aufgabenverteilung und nachhaltiges Personalmanagement zu bezeichnen, ist gegenüber den Menschen, die in der Verwaltung arbeiten, eine Frechheit", zeigt sich SPD-Chef Carsten Müller erbost. Seine Stellvertreterin Susanne Uhlman ergänzt: "Ganz abgesehen davon, darf ein Arbeitgeber nicht einfach qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für Reinigungs- und Sicherheitsdienste in den Schicht- und Wochenenddienst versetzen."
Auch SPD-Parteivize Ruben Gnade ist aufgebracht: „In diesem Zusammenhang einen Aufgaben- und Arbeitsplatzwechsel für Mitarbeiter damit zu begründen, dass sie ‚von unsinnigen Aufgaben entlastet werden und sich auf das Wesentliche konzentrieren können‘ ist unfassbar. An dieser Stelle fehlt der CDU zum einen die Kompetenz, sich ein Urteil über die Wertigkeit von Aufgaben und Einsatz der Beschäftigten zu bilden und - was noch viel schlimmer ist - auch die Wertschätzung für deren Arbeit." Die SPD erinnert dabei auch an eine umfangreiche Untersuchung der Verwaltung zu den Themenfeldern Aufgabenkritik, Interkommunale Zusammenarbeit und Personalentwicklung in den Jahren 2015/2016: „Aus den Ergebnissen wurden und werden die entsprechenden Konsequenzen gezogen."
Fotoquelle: Dormago - bs
Mehr Sicherheit in Angsträumen, Reinigungsarbeiten auch am Wochenende - das sollte auch am Bahnhof durch zusätzliche Maßnahmen erreicht werden. |
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