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DORMAGO

„Nicht Probleme suchen sondern Lösungen finden“

10.02.2019 / 20:51 Uhr — Dormago / duz

Dormagen. Es war ein souveräner Auftritt von Erik Lierenfeld auf der großen Bühne, wenn auch ein wenig zu lang. Aber der Bürgermeister hatte eben viel zu sagen und die mehr als 600 Gäste hörten in der umfassend renovierten Aula des Bettina-von-Arnim-Gymnasiums aufmerksam zu. In Erinnerung an die teilweise zerstörten "Schreiber-Fenster" als Bestandteil der "alten" Aula machte Lierenfeld deutlich: "Wir müssen aus der Vergangenheit lernen, um in der Gegenwart die richtigen Entscheidungen zu treffen und unsere Zukunft zu gestalten."

In diesem Jahr steht ein besonderes Jubiläum an: Vor 50 Jahren am 1. Juli 1969 wurden Dormagen die Stadtrechte verliehen. "Diesen Meilenstein wollen wir 2019 würdigen", kündigte Lierenfeld etwa einen Tag der offenen Tür der Stadtverwaltung statt. Der soll am 28. September im Rahmen des Michaelismarktes stattfinden. "Damit wollen wir mit allen Interessierten ins Gespräch kommen und zeigen, dass wir eine offene, transparente und kommunikative Verwaltung sind." So greife die Verwaltung auch die Kritik an Zuständen rund um den Dormagener Bahnhof auf. Obwohl dort entgegen anders lautenden Darstellungen objektiv kein Kriminalitätsschwerpunkt existiere, will Lierenfeld ein konkretes Maßnahmenpaket unter der Überschrift "SOS - Sicherheit, Ordnung und Sauberkeit" auf den Weg bringen (siehe auch weiteren Beitrag auf Dormago).

Auch mit dem Thema Heimat beschäftigte sich der Bürgermeister: "Heimat ist ein Gefühl, das naturgemäß subjektiv ist. Heimat ist für mich einfach der Ort, an dem ich mich wohlfühle. Und das tue ich hier in Dormagen." Die Stadt sei doch viel mehr als ein gemeinsam verwalteter Zusammenschluss von Stadtteilen und eine Summe von Menschen. Heimat sei im Übrigen kein Begriff, der zur Ausgrenzung tauge: "Heimat ist eine Einladung." Etwas anderes beschleicht Lierenfeld gelegentlich: "Manchmal habe ich das Gefühl, wir konzentrieren uns in der Gegenwart zu sehr auf negative Ereignisse. Wir sollten aber nicht Probleme suchen, sondern Lösungen finden." Mit anderen Worten: nicht aufschieben, sondern anpacken. Etwa bei der BvA-Aula, bei der Sekundarschule, beim Aufzug an der Sparkassen-Passage oder bei dem ÖPP-Projekt für die Schulsanierungen. Lierenfeld liegt die "Idee der kostenlosen Bildung auch in Kita und OGS am Herzen" und setze sich für eine weitere Reduzierung der Elternbeiträge ein." Es könne aber nicht sein, dass die "Kommunen mal wieder den Löwenanteil schultern sollen." Hier sei gerade das Land gefragt.

Das immer rauer werdende Klima in der Gesellschaft, der scharfe Ton in der Auseinandersetzung werde "unserer Demokratie auf Dauer sicher Schaden zufügen, wenn wir tatenlos dabei zusehen", kritisierte Lierenfeld auch, "unsere Welt in schwarz und weiß einzuteilen, in die da oben und uns hier unten. In Gute und Böse. In dies- und jenseits der Gräben, die wir durch dieses Denken leider selber graben." Er setze sich dafür ein, weiter miteinander zu diskutieren, auch miteinander zu streiten, um am Ende zu guten Lösungen zu kommen. Dann aber hieß es: "Genug gelabert, jetzt sind wir dran", übernahm die Schülerin einer 5er Klasse das Mikrofon und leitete über zu einer Aufführung der Jungen und Mädchen. Der Dank des Bürgermeisters galt allen, die zum Gelingen des Neujahrsempfangs beigetragen haben. So auch dem Jugendsinfonieorchester der Städtischen Musikschule unter der Leitung von Dan Zemlicka und den vielen Helferinnen und Helfern, die Getränke und Häppchen verteilten und gleichzeitig für ihre Abikasse sammelten. Ein Dank galt der Firma Coma, die dafür sorgte, dass "Sie meine Worte hören konnten. Ob Sie auch verstanden wurden ist eine andere Frage..."

Foto 1: Ein gelungener Auftritt der jüngsten BvA-Schülerinnen und Schüler
Foto 2: Begrüßten die Gäste, von links: Der 1. Beigeordnete Robert Krumbein, Kämmerin Tanja Gaspers, Daniela und Erik Lierenfeld
Foto 3: Das Jugendsinfonieorchester der Musikschule unter der Leitung von Dan Zemlicka
Foto 4: Das Team der Helferinnen und Helfer aus der Qi und Q2 des BvA

 

Fotoquelle: Dormago / duz

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