© Suling & Zenk GbR / Erstellt am 28.03.2024 - 19:45 Uhr

DORMAGO

Noutcha und Roma gewinnen Fecht-Weltcup

16.12.2018 / 15:51 Uhr — Dormago

Dormagen. Die russische Dominanz nach den Doppelsiegen in den letzten beiden Jahren endete beim gestrigen Junioren-Weltcup der Säbelfechter im TSV Bayer Sportcenter: Ganz oben auf dem Treppchen standen beim 44. Preis der Chemiestadt mit Sarah Noutcha eine Französin und mit Lorenzo Roma (beide 19) ein Italiener. Larissa Eifler landete als beste Fechterin des Ausrichters TSV Bayer Dormagen auf Rang 9. Für den gerade erst 16 Jahre alt gewordenen Antonio Heathcock lief die deutsche Fahne über die Leinwand: Das Mitglied der TSG Eislingen wurde Dritter und damit bester Deutscher. Nicht ganz spielten die Doping-Kontrolleure der NADA bei der traditionell unmittelbar nach dem letzten Gefecht folgenden Siegerehrung mit. So kam es zu Verzögerungen bei der Zeremonie, die der durch die Finalkämpfe führende Benedikt Wagner aber souverän überbrückte: "Es passiert selten, dass die Siegerehrung länger dauert als die letzten sechs Gefechte."

Tatsächlich legten die Damen in der Vorschlussrunde enormes Tempo vor: Die Russin Alina Mikhailova (19) gewann eben so schnell mit 15:5 gegen die vier Jahre jüngere Oleksandra Bondar aus der Ukraine wie Sarah Noutcha gegen die gleichaltrige Giulia Arpino (Italien). Mikhailova, Dritte beim Dormagener Weltcup vor einem Jahr, galt als Favoritin im Finale. Schließlich führt sie die Weltrangliste der U20 an und ist amtierende Europameisterin. Doch sie wirkte längst nicht so locker wie im Halbfinale und erhielt nach dem zweiten Frühstart sogar einen Punktabzug von Referee Jesus Moreno Estulay aus Venezuela. Sarah Noutcha (Strasbourg UC), die erst in der letzten Woche mit ihrer Mannschaft den Team-Weltcup in Warschau gewonnen hatte, nutzte die Nervosität ihrer Gegnerin aus und setzte sich entscheidend ab.

Auch bei den Junioren ging es zunächst recht schnell: Der Franzose Bibi Eliott (19), der im letzten Jahr nach 8:13-Rückstand sein Halbfinale noch drehte, kam diesmal zu einem leichteren Sieg und verhinderte das rein italienische Finale. Er setzte sich mit 15:10 gegen Giacomo Mignuzzi (19) durch. Anerkennenden Beifall gab es anschließend von den Zuschauern für den deutschen Hoffnungsträger Antonio Heathcock. Doch gegen Lorenzo Roma reichte es für den jungen Mann noch nicht, der Deutsch-Amerikaner verlor 8:15. Spannend verlief das Finale zwischen dem 3. und dem 11. der U20-Weltrangliste: Bibi holte Punkt um Punkt auf und glich zum 13:13 aus. Dann haderte er mit den Entscheidungen von Schiedsrichter Pavel Bykov aus Russland und verlor nach 2017 erneut das Finale mit 13:15.

Unglücklich schrammte die Dormagenerin Larissa Eifler an einem Platz unter den ersten Acht durch die 14:15-Niederlage gegen Giulia Arpino vorbei. "Solche Niederlagen tun natürlich besonders weh", kommentierte Olaf Kawald, Fechtkoordinator des TSV Bayer Dormagen. Als "Belohnung" durfte sie mit Benedikt Wagner das Frauen-Finale kommentieren. Bester Fechter des Gastgebers war Stefan Friedheim, der Platz 28 belegte.

Mit 159 Junioren und 147 Juniorinnen wurde die 300er-Marke bei dem Turnier wieder überschritten. Die Aktiven kamen aus 29 Ländern - Italien gewann die Nationenwertung mit 128 Punkten knapp vor Russland (126) und Frankreich (112). Deutschland wurde Fünfter (58) hinter den USA (70). Vor den Finalkämpfen führte der TSV wieder einen Empfang durch, bei dem Olaf Kawald eine interessante Antwort auf die Frage von Thomas Kempen lieferte. Der wollte wissen, warum sich viele Dormagener auch ehrenamtlich im Interesse des Fechtsports engagieren. Kawald: "Vielleicht liegt es an der Chemie..."

 

Fotoquelle: Heinz Zaunbrecher

Pressefotos
Während Lorenzo Roma jubelt, schaut Eliott Bibi wenig erfreut
Während Lorenzo Roma jubelt, schaut Eliott Bibi wenig erfreut
Die beste Dormagenerin Larissa Eifler (links) verpasst knapp den Einzug ins Viertelfinale gegen Giulia Arpino
Die beste Dormagenerin Larissa Eifler (links) verpasst knapp den Einzug ins Viertelfinale gegen Giulia Arpino
Auf dem Podest von links: Alina Mikhailova, Sarah Noutcha und Giulia Arpino
Auf dem Podest von links: Alina Mikhailova, Sarah Noutcha und Giulia Arpino
Von links: Eliott Bibi, Lorenzo Roma und Antonio Heathcock
Von links: Eliott Bibi, Lorenzo Roma und Antonio Heathcock