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DORMAGO

Verkehrsentwicklung: „Es wird keinen goldenen Weg geben!“

10.11.2017 / 18:21 Uhr — bs

Nievenheim/Delrath. Auf sehr großes Interesse stieß die gestrige Bürgerversammlung in Nievenheim. In der voll besetzten Mensa der Gesamtschule stellte Dipl. Ingenieur Alexander Silius vom Unternehmen Brilon Bondzio Weiser GmbH die Ergebnisse und Prognosen zur Verkehrsentwicklung in Dormagen-Nord vor, die als Grundlage der Teilfortschreibung des Verkehrsentwicklungsplanes vor allem im Bereich Nievenheim und Delrath dienen sollen.

Dass mit einer weiteren Zunahme der ohnehin angespannten Verkehrssituation im Bereich des Knotenpunktes Neusser Straße/Bismarckstraße sowie auf der Bismarckstraße selbst und der Johannesstraße zu rechnen ist, ist u. a. aufgrund der wachsenden Bevölkerungszahlen in Nievenheim und Delrath unstrittig. Der zu- und abfließende Anwohnerverkehr, der dabei den größten Teil des Verkehrsaufkommens ausmacht, wird auch in Zukunft für eine hohe Dichte auf den innerörtlichen Straßen verantwortlich sein. Noch bevor die untersuchten Verkehrsmodelle für eine mögliche Entlastung der Hauptverkehrsknotenpunkte vorgestellt wurden, machte Bürgermeister Erik Lierenfeld deshalb deutlich: „Es wird keinen goldenen Weg geben!“

Vor einem Jahr waren in einer Bürgerversammlung zum gleichen Thema verschiedene Möglichkeiten einer Ortsumgehung erarbeitet worden, um vor allem die Probleme im Berufsverkehr besser in den Griff zu bekommen. Im Folgenden haben die Sachverständigen fünf Varianten untersucht. Dabei berücksichtigten zwei Versionen eine Ableitung des Verkehrs in nördlicher und drei in südlicher Richtung.

In der folgenden Diskussion kristallisierte sich heraus, dass ein Ausbau der Marie-Schlei-Straße bis hin zur Straße Am Kohnacker, die dann wiederum auf die Neusser Straße führt, die Verkehrssituation in Nievenheim selbst wohl am besten entschärfen kann. Die Experten habe in dieser Variante hier ein Minus von ca. 1.900 Fahrzeugen (bei prognostizierten etwas über 10.000 Fahrzeugen im Jahr 2030) auf der Bismarckstraße und etwa 1800 (Prognose ca. 16.000) auf der Neusser Straße im Bereich der Ortsmitte errechnet. Eine spürbare Entlastung beim Durchgangsverkehr vor allem auf der Neusser Straße würde hier zusätzlich die Autobahn-Anschlussstelle Delrath schaffen, die auch fast ausnahmslos von allen Anwesenden begrüßt wurde. Die Umsetzung dieser Variante bedeutet allerdings, dass dann täglich bis zu 2400 Fahrzeuge die Straße an der Gesamtschule vorbei nutzen würden. Peter Tümmers, Verkehrsexperte der Stadt Dormagen, sieht das aber als unproblematisch an. Er wies darauf hin, dass das Verkehrsaufkommen am Schulzentrum an der Haberlandstraße oder auch an der Friedensschule in Nievenheim weit größer ist. Natürlich würden zur Schulwegsicherung dann auch flankierende Maßnahmen umgesetzt. Diesem Modell könnte ein Großteil der Teilnehmer folgen.

Eine signifikante Entlastung der Delrather Johannesstraße, für die bis ins Jahr 2030 ebenfalls eine Zunahme des Verkehrs prognostiziert werden muss, ist unter Berücksichtigung der aktuell umsetzbaren Möglichkeiten nicht zu erwarten. So wurde die Verwaltung aufgefordert, Möglichkeiten zu verkehrsberuhigenden Maßnahmen, die die Straße für den Durchgangsverkehr unattraktiv macht, ins Auge zu fassen.

Die Sachverständigen werden nun unter Berücksichtigung der an diesem Abend vorgeschlagenen und ggf. umsetzbaren Anregungen den Abschlussbericht für den Stadtrat vorbereiten, der dann im Februar zunächst in der Sitzung des Planungs- und Umweltausschusses vorgelegt werden soll.

 

Fotoquelle: Dormago - bs

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Auf großes Interesse stießen die Untersuchungsergebnisse zur Verkehrsentwicklung in Nievenheim und Delrath
Auf großes Interesse stießen die Untersuchungsergebnisse zur Verkehrsentwicklung in Nievenheim und Delrath