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DORMAGO

Ein spannendes Wohnprojekt: NaWoDo

05.12.2015 / 14:10 Uhr — duz

Das Kürzel NaWoDo hat bereits einen gewissen Bekanntheitsgrad erreicht. Hinter den sechs Buchstaben verbirgt sich die Genossenschaft "Nachbarschaftlich Wohnen Dormagen eG" - eine Gruppe von Menschen, die das gemeinschaftliche Füreinander fördern wollen, "ohne das individuell benötigte Maß an Freiheit und Rückzug zu behindern." 15 Parteien sind inzwischen dabei und wollen sich auf dem vorgesehenen Grundstück im neuen Baugebiet Nievenheim IV niederlassen. 23 ist das Maximum, "wenn wir bei 15 bleiben, wäre das aber letztlich auch okay", sagt Johannes Thönneßen, einer der Motoren des nachbarschaftlichen Wohnens. Er hat als Aufsichtsratsvorsitzender eine besondere Funktion, die aber eher formaler Natur ist: "Wir haben 2014 die Genossenschaft mit sieben Personen gegründet. Dabei sind bestimmte Gremien wie Vorstand und Aufsichtsrat zumindest auf dem Papier erforderlich."

Die Genossenschaft ist aus Sicht von NaWoDo eine sinnvolle Alternative zwischen Eigentum und Miete. Im Prinzip ist jeder Beteiligte Eigentümer und Mieter zugleich. Mit der Mitgliedschaft und der Einzahlung eines Pflichtteils wird ein lebenslanges Wohnrecht erworben. Die Miete wird nach dem Kostendeckungsprinzip ermittelt, ohne die Renditeerwartungen eines Vermieters erfüllen zu müssen. Das Eigenkapital - um Kredite von Banken erhalten zu können - wird eingebracht durch eine einmalige Einlage der Bewohner. Die kalkulierte Miete liegt bei 9,50 Euro pro Quadratmeter plus 1,50 Euro Nebenkosten. Will jemand eines Tages wieder ausziehen, erhält er die Einlage zurück.
 
Der Baubeginn ist für nächsten Sommer geplant, die Archäologen haben mittlerweile ihre Arbeit vor Ort abgeschlossen. Angestrebt wird eine Wohnqualität und Wohnausstattung, die modernen, ökologischen und auch barrierefreien Ansprüchen gerecht wird. Die Hofanlage mit 23 Wohneinheiten wird über Laubengänge barrierefrei miteinander verbunden. Einziehen wollen die "Nawodos" spätestens Ende 2017. Bis dahin warten freilich noch diverse Workshops und Treffen auf alle Beteiligten, die sich nicht zuletzt in den Arbeitsgemeinschaften Bau, Finanzen und Öffentlichkeitsarbeit engagieren. Bei jedem notwendigen Schritt im Bauprozess und bei der Finanzierung wird die Genossenschaft professionell geführt und beraten vom Architekturbüro "Alte Windkunst" und dem Ingenieurbüro Lebherz & Partner. "Die Entscheidungsfindung ist spannend", sagt Thönneßen. Wobei immer angestrebt wird, einen Konsens zu erzielen - auch mit den lediglich "investierenden Mitgliedern", die nunmehr laut Satzung möglich sind. Thönneßen ahnt: "Richtigen Streit gab es bislang nicht, aber auch der wird kommen."

Es sind junge Familien, Alleinerziehende und Singles, die bei NaWoDo mitmachen. "Wir unterstützen uns gegenseitig und übernehmen füreinander Verantwortung", stellt Johannes Thönneßen die Vorteile des Projekts heraus. "Aber natürlich können wir uns auch in Ruhe lassen." Und er macht deutlich: "Menschen aller Altersgruppen, mit und ohne Handicap sind unabhängig von Weltanschauung, Nationalität und Religion bei uns willkommen. Gemeinsam finden wir individuelle als auch gemeinschaftliche Lösungen."

Weitere Informationen im Internet: NaWoDo

 

Fotoquelle: NaWoDo

Pressefotos
Menschen unterschiedlicher Generationen sind bei NaWoDo dabei
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So wird das Projekt in Nievenheim aussehen
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