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DORMAGO

Mundarttheater und die Lebende Krippe als feste Bestandteile des Jahresprogramms

09.05.2007 / 19:51 Uhr — bs

Gemeinsam mit ihrem Vorsitzenden Karl Kress stellten Irma Hahn, Werner Loske und Reinhold Schoppmeyer (Foto) vom Vorstand der Kultur- & Heimatfreunde Stadt Zons e. V. ein umfangreiches Programm für die kommenden Monate vor. Vereinsaktivitäten wie der Besuch des Bergbaumuseums in Bochum, einer Radtour durch das Naturschutzgebiet „Wahler Berg“, einer Fahrt zum Braunfelser Spektakulum und Stammtischrunden, zu denen auch Gäste immer willkommen sind, stehen auf der umfangreichen Liste des ca. 120 Mitglieder zählenden Vereins.

Für den 5. Juni konnte der rührige Vorstand Eduard Breimann, den Autor des im Februar erschienenen Buches „Das fremde Land“ gewinnen. In seinem Roman setzt sich Breimann, der auch als wissenschaftlicher Beirat für das Stadtarchiv Dormagen tätig ist, mit der Zwangsverschleppung russischer Arbeiter/innen im zweiten Weltkrieg nach Deutschland auseinander und den daraus resultierenden schlimmen persönlichen Auswirkungen bis hin in die Gegenwart. Im Gegensatz dazu stehen die Schüler/innen einer Gesamtschule in einer rheinischen Kleinstadt, die sich mit einem Projekt dafür einsetzen, dass die ehemaligen Zwangsarbeiter/innen durch zügige Zahlungen endlich ein wenig entschädigt werden.

Der Tag des offenen Denkmals am 9. September, bei dem die Zonser Kirche und die Kapelle von Mitgliedern des Vereins betreut werden, wird gewiss ebenso wie die Führungen der Nachtwächter Karl-Heinz Stumps und Hermann Kienle durch das dunkle Zons am 2. Oktober viele Besucher anlocken. Karl-Heinz Stumps, vom Rat der Stadt Dormagen zum ehrenamtlichen Denkmalschützer für die Zonser Altstadt bestellt, setzt sich auch aktiv für die notwendige Sanierung der Zonser Stadtmauer ein und prüft die Möglichkeit, diese öffentlich zugängig zu machen.

Absolute Highlights im Herbst werden sicherlich die Aufführungen der Projektgruppe Theater des Vereins sein. In der Zeit vom 22. Oktober bis zum 2. November, wird „De Kejeltour“, ein Lustspiel in drei Akten von Hildegard Freudenberg, an fünf Spieltagen für ein volles Haus sorgen. In Zusammenarbeit mit dem Mundartarchiv des Rhein-Kreises Neuss wurde das Stück in den Zonser Dialekt umgeschrieben. Gespickt mit lokalen Gegebenheiten werden die Akteure bereits zum fünften Mal für köstliche Unterhaltung sorgen. Die Karten für die 140 Besucher pro Aufführung fassende Zonser Nordhalle sind erfahrungsgemäß ganz schnell vergriffen, da auch „Besucher aus dem Ausland wie z. B. aus Delrath und Stürzelberg anreisen“, wie Karl Kress schmunzelnd berichtete.

Vom Schlosshof auf die Freilichtbühne umziehen wird die Lebende Krippe (8./9. und 15./16 Dezember) in diesem Jahr, deren Schirmherrschaft für 2007 Landtagspräsidentin Regina van Dinther übernommen hat. Auch die Lebende Krippe mit über 30 Darsteller/innen wird zum fünften Mal aufgeführt und zieht jedes Mal mehr Besucher an. Das ist auch der Grund für den Umzug, da auf der Freilichtbühne das Publikum bessere Sichtmöglichkeiten hat. Der Eintritt bleibt aber nach wie vor frei.

In diesem Zusammenhang konnte der Vorsitzende Karl Kress auch berichten, dass aus den Aktivitäten der Lebenden Krippe eine etwa 20köpfige Jugendgruppe entstanden ist. Die 6-14jährigen treffen sich regelmäßig zu gemeinsamen Aktivitäten und freuen sich jetzt schon wieder auf die Aufführungen im Dezember.

In Vorbereitung ist ein Kochbuch in Zonser Mundart mit ca. 50 Rezepten aus Zons und dem näheren Umfeld, das Ende des Jahres erscheinen soll. Und damit auch die Leser, die nicht mit den lokalen sprachlichen Feinheiten des plattdeutschen Dialektes vertraut sind, die leckeren Gerichte nachkochen können, wird es auch gleich eine Übersetzung ins Hochdeutsche dazu geben.

Auch eine Vertonung der Publikation "Warum ich gerne in der Stadt Zons wohne...", in der Schüler/innen der Friedrich-von-Saarwerden-Grundchule und der o. g. Jugendgruppe der Kultur- und Heimatfreunde sich zum Thema äußern, ist vorgesehen.

Foto: Bärbel Suling Pressefotos