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DORMAGO

Neuer Anlauf zum Thema Sportstättenfinanzierung

27.07.2014 / 11:54 Uhr — bs

Dormagen. Das Thema Sportstättennutzungsentgelte bleibt nach wie vor heiß. Aufgrund der angespannten Haushaltslage sollen sie ein Beitrag der Vereine zur Finanzierung der Sportanlagen sein, zumal dann unter bestimmten Umständen auch steuerliche Vorteile in Anspruch genommen werden können. Kämmerer Kai Uffelmann wirbt weiterhin für dieses Modell, das bei den Sportvereinen auf keine große Akzeptanz stößt. Allerdings räumt er auch ein, dass in der Vergangenheit das Vorhaben für die meisten Sportvereine nicht transparent genug und die Kommunikation lückenhaft war.

Zur Erinnerung: Aufgrund eines Ratsbeschlusses, durchgesetzt von der Jamaica-Koalition in der vergangenen Ratsperiode, ist das Sportstättennutzungsentgelt seit dem 1. Juli fest verankert. Dabei werden fünf Euro pro Nutzungsstunde für die Vereine fällig. Die Zahlungen sollen aber nach dem heutigen Stand erst Anfang 2015 und dann rückwirkend zum 1. Juli 2014 erfolgen. Die Maßnahme spült nach Angaben des Kämmerers jährlich 120.000 Euro in‘s Stadtsäckel, die dann komplett zurück in den Sportbereich zurückfließen sollen.

Bürgermeister Erik Lierenfeld, der sich genau wie die SPD im Vorfeld der Wahl dafür eingesetzt hat, dass die Nutzungen der städtischen Sportanlagen weiterhin unentgeltlich bleiben, sucht nun nach einem Ausweg, um auch zukünftig über die Pflichtaufgaben der Stadt hinaus die sportliche Infrastruktur erhalten und in sie investieren zu können. Aus diesem Grund will er das heikle Thema nach den Sommerferien wieder aufgreifen und das direkte Gespräch mit allen Sportvereinen suchen. „In einem ergebnisoffenen Dialog wollen wir gemeinsam überlegen, wie wir unsere sportlichen Angebote in Dormagen und den Unterhalt der zahlreichen Sportstätten weiter finanzieren können. Das Ziel ist eine Lösung, die für alle Seiten verträglich ist“, sagt Lierenfeld. Dabei lässt er sich auf keinerlei Zielrichtung festlegen – sei es nun die Umsetzung des getroffenen Beschlusses oder aber auch der komplette Verzicht auf Nutzungsentgelte. Dabei sei auch denkbar, dass sich im Dialog ein etwas anderer Weg zur Beteiligung der Sportvereine an der Finanzierung der Sportstätten finde – beispielsweise durch Übernahme von Pflegearbeiten, eine Staffelung der Entgelte nach bestimmten Kriterien und die „Muskelhypothek“ bei Investitionen.

Sowohl der Bürgermeister als auch der Kämmerer sagten fest zu, dass alle Sportvereine direkt von der Verwaltung angeschrieben und zu entsprechenden Workshops eingeladen werden – „zur Not rufen wir dann auch noch einmal an“, so Uffelmann. Lierenfeld hofft auf großes Interesse und hat in diesem Zusammenhang kein Verständnis für Blockadehaltungen, die Gespräche von vorneherein unmöglich machen. „Bis zur Haushaltsverabschiedung im Dezember wollen wir die künftige Lösung unter Dach und Fach bringen, sodass alle Beteiligten dann langfristig Planungssicherheit haben“, so Lierenfeld abschließend. Pressefotos